Linux: Diese Desktop-Lösungen überstehen die Rezession

Wie Ubuntu hat auch OpenSUSE erst seit relativ kurzer Zeit einen Platz unter den von einer Entwicklergemeinschaft getragenen, kostenlosen Linux-Distributionen: Als Open-Source-Projekt einer Entwicklergemeinschaft gibt es SUSE noch nicht einmal drei Jahre. Allerdings baut das Projekt auf der sechzehnjährigen Erfahrung seines Mutterunternehmens SUSE auf, das im Januar 2004 von Novell übernommen wurde.

Im Sommer 2005 wurde das erfolgreiche kommerzielle Produkt SUSE Linux Professional in das Open-Source-Projekt umgewandelt, das heute unter dem Namen OpenSUSE bekannt ist. Der OpenSUSE-Code bildet die Basis für SUSE Linux Enterprise Server und SUSE Linux Enterprise Desktop. Beide gehören zu den am besten ausgearbeiteten Linux-Produkten für Unternehmen, die heute auf dem Markt erhältlich sind.

Im Gegensatz zum schlanken Ubuntu ist OpenSUSE der „Tausendsassa“ unter den Linux-Distributionen. Das System wird meist als DVD vertrieben (allerdings ist auch eine CD-ROM erhältlich) und umfasst Tausende von Paketen. Man kann OpenSUSE auch als den Mercedes unter den Linux-Distributionen sehen: Das System bietet mehr als genug Substanz, Ausstattung und Support, um Endbenutzer durch schwierige Zeiten zu bringen.

Wie sein Rivale, das Fedora Project von Red Hat, ist auch OpenSUSE eine Art von Versuchsgelände für viele Technologien. Bewähren sie sich, finden sie schließlich Eingang in SUSE Linux Enterprise Server oder SUSE Linux Enterprise Desktop. Das Projekt ist für Novell also von großer Bedeutung.

Abgesehen von vielen anderen Gründen ist es mehr als wahrscheinlich, dass Novell aufgrund seiner Interoperabilitätspartnerschaft mit und der finanziellen Unterstützung durch Microsoft finanziell stabil bleibt. Aus dem gleichen Grund ist das Unternehmen in fundamentalistischeren Kreisen der Free Software- und Open-Source-Szene so etwas wie ein Paria. Was allerdings manche als Schwachpunkt verstehen, wird von Nutzern in Firmen als Stärke gesehen: Aufgrund des privilegierten Verhältnisses zu Microsoft wird diese Linux-Distribution in absehbarer Zukunft stets diejenige sein, die am besten mit den Produkten aus Redmond zusammenarbeitet.

Fakten zum Support

Zwei Jahre sind Sicherheits- und Stabilitäts-Updates für jede wichtige Version erhältlich. Neue Versionen erscheinen alle sechs Monate. Die aktuelle Version ist 11.0. OpenSUSE kann für 49,95 Euro auch in Form eines Pakets mit Installationsmedien, einem gedruckten Handbuch und 90 Tage bezahltem technischen Support erworben werden.

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ZDNet.de Redaktion

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