Immer mehr britische Studenten nutzen soziale Netzwerke wie Facebook, um voneinander abzuschreiben. Laut einer Umfrage unter Studierenden der Cambridge University betrügt jeder Zweite bei der Abgabe von schriftlichen Arbeiten. Die Online-Vernetzung scheine den Austausch von Plagiaten zu erleichtern, schreibt auch die Tageszeitung „Guardian„.
Gill Rowell vom Beratungsunternehmen Plagiarism Advice empfiehlt den Unis, ihre Plagiatsrichtlinien in Bezug auf das Internet nachzubessern. Insgesamt nähmen die Institute das Thema zwar ernst, der Einfluss von Online-Plattformen sei aber bisher zu wenig bedacht worden. Immerhin gaben laut der Studentenzeitung Varsity 49 Prozent der Studenten an, sie hätten schon einmal eine fremde Arbeit unter eigenem Namen eingereicht. Am häufigsten wurden Plagiate von Rechtsstudenten benutzt – 62 Prozent aus dieser Gruppe gestanden den Betrug ein.
Neben sozialen Netzwerken bietet vor allem die Online-Enzyklopädie Wikipedia einen Nährboden für Plagiate. 82 Prozent der Befragten haben dort schon einmal Sätze herauskopiert und in ihre eigenen Arbeiten eingefügt.
Nur fünf Prozent der studentischen Betrüger sind laut der Cambridge-Umfrage bisher auch erwischt worden. „Diese Zahlen sind deprimierend“, sagt Robert Foley, Professor für biologische Anthropologie am King’s College Cambridge. Um die Plagiatsverbreitung im Netz einzudämmen, wollen sich die Experten am 19. November zusammensetzen und ein mögliches Vorgehen der Universitäten diskutieren.
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