Das Ende von SOA ist damit jedoch bei weitem nicht eingeläutet: Entsprechend dem „Hype-Zyklus„, den Gartner für die Markterschließung durch Technologien als typisch ansieht und der sich für einige Technologien auch bereits als wahr erwiesen hat, folgen dem derzeitigen Status auch wieder bessere Zeiten. Nach dem „Tal der Enttäuschungen“, das eine Technologie laut Gartner durchschreiten muss, wenn sie die anfänglichen (übertriebenen) Erwartungen nicht erfüllen kann, folgt eine ruhigere Phase, „in der die Praktiker die Ärmel hochkrempeln, sich hinsetzen und versuchen herauszufinden, wie sich alles in die Tat umsetzen lässt“.
Sholler empfiehlt, das Hauptaugenmerk jetzt daher darauf zu legen, Shared Services und die notwendigen Governance-Prozesse zu schaffen. Größere Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern sieht er vor der Herausforderung, einheitliche Regeln der Unternehmensführung durchzusetzen.
„Der Einsatz moderner Programmierumgebungen ist mit SOA eng verknüpft,“ so Sholler. „Das legt nahe, dass sich eine wachsende Zahl von Firmen im Zusammenhang mit neuen Entwicklungen mit SOA beschäftigt, die Java, Microsoft .NET und einige der dynamischen Programmiersprachen wie Perl, Python, PHP und Ruby stehen.“ Es gelte daher auch, darüber nachzudenken, wie sich SOA in herkömmlichen Programmierumgebungen realisieren lasse, denn Fachkräfte, die beide Welten zusammenbringen können, dürften auch in Zukunft knapp sein.
Gartner fand zudem heraus, dass die Reife von SOA und die SOA-Pläne von Firmen sich je nach Region stark unterscheiden. In Europa sind die Adaptionsrate und Akzeptanz besonders ausgeprägt, in Nordamerika mäßig und in Asien schwach. In Europa ist auch der Anteil der Firmen, die sich durch SOA keinerlei Vorteile versprechen, besonders niedrig.
In Nordamerika sieht Gartner zwar eine hohe Prozentzahl von Firmen, die bereits auf SOA setzen, aber die Zahl derjenigen mit SOA-Plänen in den kommenden zwölf Monaten ist vergeleichsweise niedrig. Außerdem hat ein größerer Anteil als in Europa keinerlei SOA-Ambitionen. In Asien ist die Adaptionsrate nicht einmal halb so hoch wie in den anderen Regionen. Außerdem will dort die Mehrheit der Firmen auch innerhalb der nächsten zwölf Monate nichts in dieser Richtung unternehmen.
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