Von 12,5 Millionen verschickten Spam-E-Mails führt lediglich eine einzige zum Kauf der auf diese Weise angepriesenen Produkte. Durch die enorme Menge der versendeten Mails können Cyber-Schäflinge aber trotz dieser äußerst schwachen Resonanz ansehnliche Gewinnsummen einfahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie eines Forscherteams der University of California in Berkeley und San Diego. Die Wissenschaftler hatten sich die Aufgabe gestellt, des Geschäftsprinzip der Spam-Industrie und dessen Wirtschaftlichkeit zu erforschen.
Wie die BBC berichtet, schlüpften der IT-Sicherheitsforscher Stefan Savage und sein Team hierfür selbst eine Zeitlang in die Rolle von Internetkriminellen. So haben die Forscher etwa Teile des bekannten „Storm“-Botnetzes unter ihre Kontrolle gebracht, um E-Mail-Spam zu verschicken.
„Nach 26 Tagen und an die 350 Millionen versendeten E-Mail-Nachrichten wurden nur 28 Käufe getätigt“, schreiben die Forscher über ihre Untersuchungsergebnisse. Die Erfolgsrate liege demzufolge bei weniger als 0,00001 Prozent. Das angebotene „male enhancement product“ – das die deutschsprachigen Internetnutzer wohl am ehesten unter dem Stichwort „Penisverlängerung“ kennen – sei zu einem Preis von knapp 100 Dollar pro Stück angeboten worden.
„Rechnet man das alles zusammen, hätte unsere Aktion einen Gesamtumsatz von rund 2732 Dollar ausgemacht. Anders ausgedrückt ergibt das einen Profit von etwas weniger als 100 Dollar pro Tag“, so die Wissenschaftler. Auf den ersten Blick möge das zwar als sehr wenig erscheinen, man dürfe allerdings nicht vergessen, dass die Forscher lediglich einen kleinen Teil des Storm-Botnetzes analysiert haben. „Wenn man diese Ergebnisse auf das gesamte Storm-Netz hochrechnet, schätzen wir, dass dessen Betreiber rund 7000 Dollar pro Tag beziehungsweise 3,5 Millionen Dollar pro Jahr umsetzen.“
„Diese Studie ist die erste, die die Wirtschaftlichkeit der Spam-Industrie mit konkreten Zahlen belegt“, sagt McAfee-Sicherheitsexperte Toralv Dirro. Die im Rahmen der Untersuchung zu Tage geförderten Ergebnisse seien durchaus einleuchtend. „Eine Erfolgsrate im unteren Promillebereich ist für die Betreiber von Spam-Netzen noch lange kein Grund, ihre Tätigkeit einzustellen. In diesem Bereich lautet das Motto: Die Menge macht’s.“
Als Konsequenz ihrer Studienergebnisse formuliert das US-Wissenschaftlerteam auch einen konkreten Lösungsvorschlag für das Spam-Problem: Man müsse dafür sorgen, dass für die Spammer zusätzliche Kosten entstehen. Dies würde sie aufgrund ihres Geschäftsmodells empfindlich treffen. „Die Gewinnmarge für Spam könnte alles in allem doch niedrig genug liegen, dass Cyber-Kriminelle sehr sensibel darauf reagieren müssen, wenn der für die Durchführung einer Spam-Kampagne notwendige Aufwand steigt.“
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