Wie Microsoft angekündigt hat, wird die Security-Suite Windows Live OneCare eingestellt und voraussichtlich im Sommer 2009 durch ein neues, kostenlose Anti-Malware-Tool ersetzt. Das neue Produkt, das derzeit noch unter dem Codenamen „Morro“ geführt wird, soll weniger Rechenleistung und weniger Platz auf der Festplatte beanspruchen. Damit eigne es sich für Netbooks, aber auch für Szenarien, in denen Bandbreite knapp oder der PC etwas schwächer ausgelegt ist, verspricht Microsoft in seiner recht überraschenden Ankündigung.
Der Softwarereise denkt dabei etwa an die rasch wachsende Zahl von PCs in Schwellenländern, die meist ohne ausreichende Schutzvorrichtungen ans Internet angeschlossen werden. „Steigt die Zahl der ungesicherten Rechner, erhöht sich auch die Zahl der potenziellen Gefahren für eigentlich sichere Rechner und die Bedrohungslage für unsere Plattform insgesamt“, äußerte ein Unternehmenssprecher gegenüber ZDNet. Daher sei Microsoft bemüht, Computerbesitzern, die nur über begrenzte Mittel verfügen, auch die Möglichkeit zu eröffnen, ihren Rechner sicher zu betreiben.
Verwaltungs- und Systemfunktionen, die bisher Teil von OneCare waren, etwa Printer-Sharing, Backup und automatisiertes PC-Tuning, werden in „Morro“ nicht mehr enthalten sein und also zum 30. Juni 2009 eingestellt. „Morro“ soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres verfügbar sein und lediglich Viren, Spyware, Rootkits und Trojaner aufspüren können. Der Erkennungsmechanismus arbeitet voraussichtlich mit derselben Engine, die auch in Windows Live OneCare steckt.
Fazit: Der Funktionsumfang schrumpft, dafür ist das Angebot dann kostenlos. Aber gibt es nicht schon genug kostenlose Viren- und Malware-Scanner? Und muss man hinter all der Menschenliebe und Großzügigkeit von Microsoft nicht lediglich das versteckte Eingeständnis vermuten, dass der Ausflug des Konzerns in den Bereich Sicherheitssoftware für Consumer ruhmlos gescheitert ist?
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