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Epicor sucht den Erfolg im Windschatten von SAP

Im ERP-Markt ist es beinahe wie in der Fußball-Bundesliga: Wenn es dort gegen den FC Bayern geht, ist jedes Team besonders motiviert. Das macht es SAP, dem FC Bayern des ERP-Marktes, nicht leichter. Und genau wie der Münchner Fußballklub fühlt sich auch der Walldorfer Softwareanbieter auf internationalem Parkett wohler.

Der ERP-Anbieter Epicor kann jedoch im Gegensatz zu vielen anderen SAP-Mitbewerbern ganz gut mit der Dominanz der Walldorfer leben. Er hat sich eine Nische ausgesucht, in der er von den großen Erfolgen des Konzerns mitprofitiert: In der Welt von Epicor kann SAP problemlos als zentrale Lösung zum Einsatz kommen – die eigene Software sieht man dank Preis- und Flexibilitätsvorteilen als ideale Ergänzung auf der zweiten Ebene.

„Firmen, die SAP bereits als zentrale, konzernweite Lösung einsetzen, wissen genau, wie viel sie das gekostet hat“, argumentiert John Hiraoka, Senior Vice President von Epicor, „und sie wissen auch, dass dieser Aufwand auf der zweiten und dritten Ebene, etwa für einzelne Landesgesellschaften oder Fabrikationsanlagen, in keinem gesunden Verhältnis zu den erhofften Vorteilen stünde.“ Beispielsweise seien die Gesamtbetriebskosten der Epicor-Lösung auf sieben Jahre gesehen nur rund ein Drittel so hoch wie die einer vergleichbaren SAP-Installation.

Das Konzept scheint aufzugehen: Epicor kann weltweit auf 20.000 Kunden verweisen und beschäftigt inzwischen 3000 Mitarbeiter. Um im Wettbewerb mit Nicht-SAP-Anbietern zu bestehen, hat man sich in den vergangenen Jahren in zwei Bereichen verstärkt: Zum einen wurde nach den Übernahmen der amerikanischen Softwarehäuser CRS und NBS das Branchenangebot für den Einzel- und Großhandel erweitert, zum anderen arbeitete der Hersteller an einer komplett auf SOA basierenden, neuen Generation seiner ERP-Software, die jetzt als Epicor 9 vorgestellt wurde.

Durch die zwei Übernahmen, die den Branchenfokus auf Fertigung und Großhandel noch einmal unterstrichen, verschob sich das Geschäft etwas auf den amerikanischen Markt: Während er zuvor etwa die Hälfte zum Umsatz beitrug, sind es jetzt knapp zwei Drittel. Das soll sich mit Epicor 9 ändern: Der weltweite Markt, insbesondere Europa, soll wieder nachziehen.

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ZDNet.de Redaktion

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