E-Commerce-Studie: Eigener Shop schlägt Auktionsplattform

Laut der Studie „E-Commerce in Deutschland – Fakten statt Mythen“ des Regensburger Marktforschungsunternehmens Ibi Research hält der Trend zum Verkauf im Internet auch 2008 ungebrochen an: In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben ebenso viele neue Online-Shops eröffnet wie in den Jahren 2006 und 2007. Stark rückläufig ist für die befragten Händler jedoch die Bedeutung von Auktionsplattformen: Nur noch 27 Prozent nutzen diesen Vertriebsweg, im vergangenen Jahr waren es noch 42 Prozent der Befragten.

Fast die Hälfte (45 Prozent) der für die Studie befragten Händler sind erst seit weniger als drei Jahren im Internet aktiv. Um ihr Angebot bekannt zu machen, nutzen sie vornehmlich (73 Prozent) Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung und der Suchmaschinenwerbung (53 Prozent). Die überwiegende Nutzung dieser vergleichsweise günstigen Methoden ist sicher auch durch die zur Verfügung stehenden Marketing-Budgets bedingt: Bei einem Viertel liegt es 2008 unter 500 Euro, weit über die Hälfte (58 Prozent) hat im Jahr weniger als 5000 Euro zur Verfügung.

Den Löwenanteil der Werbegelder geben die Shopbetreiber für Suchmaschinenwerbung aus: Im Durchschnitt fast 10.000 Euro pro Jahr. Nahezu ein Drittel wirbt jedoch auch mit Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften. Die voraussichtlichen Kosten dafür belaufen sich 2008 im Durchschnitt auf 9477 Euro.

Das Hauptaugenmerk liegt darauf, Neukunden anzusprechen. Mit der Nutzerfreundlichkeit ihres Shops setzen sich bisher wenig Händler gezielt auseinander: Derzeit analysieren nur 30 Prozent das Nutzerverhalten, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren, 21 Prozent befragen ihre Kunden diesbezüglich, und lediglich 19 Prozent setzen auf die Zertifizierung durch Anbieter eines Gütesiegels.

Allerdings wurde der Handlungsbedarf wohl erkannt. Jeweils fast die Hälfte plant, Kundenbefragungen durchzuführen oder sich für ein Gütesiegel zertifizieren zu lassen. Immerhin 38 Prozent denken über Möglichkeiten zur Analyse des Nutzerverhaltens nach.

Bei den angebotenen Zahlungsverfahren dominieren nach wie vor Vorkasse (83 Prozent) und Nachnahme (54 Prozent). Aber auch PayPal (52 Prozent) und Zahlung per Rechnung (45 Prozent) sind fest etabliert. Bei den künftig geplanten Zahlungsangeboten liegen Kreditkarte (22 Prozent), der Dienst Sofortüberweisung.de (17 Prozent) und PayPal (14 Prozent) vorne.

Kleine Unternehmen mit eigenem Online-Shop sind dem allgemein erkennbaren Trend zum E-Payment offensichtlich bereits voraus: Von ihnen nutzen überdurchschnittlich viele PayPal (61 Prozent), Sofortüberweisung.de (28 Prozent) oder Moneybookers.de (9 Prozent). Unterdurchschnittlich oft bieten sie dagegen Zahlung per Rechnung oder Kreditkarte an.

Noch wird aber der Großteil der Zahlungen im Online-Handel per Vorkasse (37 Prozent) und Rechnung (22 Prozent) abgewickelt. Nur bei zehn Prozent der Transaktionen setzen Kunden ihre Kreditkarte ein, jeweils bei neun Prozent der Einkäufe zahlen sie per Lastschrift oder PayPal.

ZDNet.de Redaktion

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