Die Computerwissenschaftler des AquaLab
an der Northwestern University haben ein neuartiges System entwickelt, um Netzwerkproblemen im Internet auf die Spur zu kommen. Das „Network Early Warning System“ (NEWS) nutzt die Datenströme von P2P-Anwendungen, um Störungen in Echtzeit aufzuspüren. NEWS wurde zunächst als Plug-in für den BitTorrent-Client Azureus umgesetzt. Laut AquaLab-Leiter Fabián Bustamente haben bereits über 13.000 Nutzer Plug-in heruntergeladen.
Indem die Informationen über den Netzwerkzustand aus realen Traffic-Daten gewonnen werden, legt NEWS den Forschern zufolge seinen Fokus auf Probleme, die Endanwender betreffen. Zusätzlicher Datenverkehr für die Netzwerk-Vermessung sei nicht erforderlich.
Das Werkzeug verspricht Nutzern die Möglichkeit, die Qualität ihres ISPs zu prüfen. Für Provider wiederum soll das Aufspüren von Netzproblemen einen Mehrwert bieten. „Es gibt sehr ausgefeilte Methoden für ISPs, die Qualität ihrer Netzwerke zu überwachen“, sagt Kalman Graffi vom Multimedia Communications Lab (KOM) der Technischen Universität Darmstadt. Er sei daher skeptisch, ob NEWS wirklich attraktiv für Provider sei. „Es könnte Effekte geben, die das BitTorrent-Protokoll stören, andere Verbindungen aber nicht beeinträchtigen“, sieht der Informatiker ein mögliches Problem. Insgesamt sei die Idee hinter NEWS aber durchaus interessant.
„Das Monitoring von P2P-Systemen ist sehr relevant, um diese Anwendungen zu verbessern“, betont Graffi. Vor allem für kommerzielle Anbieter von legalen P2P-Anwendungen sei das sehr wichtig. Die Forscher am KOM hätten daher selbst ein Verfahren entwickelt, das dem Monitoring strukturierter P2P-Systeme diene. Der „SkyEye.KOM“ genannte Ansatz werde auf der 14th IEEE International Conference on Parallel and Distributed Systems (ICPADS’08) vom 8. bis 10. Dezember in Melbourne präsentiert.
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