EU-Kommissarin Viviane Reding hat auf der Konferenz ICT 2008 mehr Investitionen in die IT-Forschung gefordert. Im öffentlichen und privaten Sektor lägen die Forschungsausgaben für Informationsgesellschaft und Medien deutlich unter denen der Vereinigten Staaten, so Reding.
Die EU-Kommissarin kritisierte zudem die Zerstückelung der europäischen Forschungseinrichtungen. Trotz der hohen Qualität einzelner Teams gebe es in Europa keine Forschungszentren mit Weltruf. „Es ist nicht normal, dass die EU über keine Universität verfügt, die im Bereich Ingenieurswissenschaften und Computerwissenschaften zu den 20 weltweit führenden akademischen Einrichtungen gehört.“
Auch dürfe Europa angesichts der globalen Finanzkrise seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung nicht reduziere, so Reding. „Einsparungen bei den öffentlichen und privaten Forschungsausgaben sind vielleicht verlockend, würden unserer Wirtschaft aber einen irreparablen Schaden zufügen.“
Die Stärken der europäischen IT-Forschung liegen nach Ansicht von Reding in den Bereichen Telekommunikation, Embedded Systems, Halbleiter und Unternehmenssoftware. Europa könne eine Führungsrolle beim Internet der Zukunft und der Energieeffizienz von Informations- und Kommunikationstechnologien einnehmen. Für Anfang 2009 kündigte die EU-Kommissarin eine neue Strategie für die IT-Forschung in der EU an: „Ich werde ambitionierte Ziele für das nächste Jahrzehnt setzen.“
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