Virenwelle soll neue Botnetze aufbauen

Der erfolgreiche Schlag gegen die McColo Corp, den kalifornischen Hoster, bei dem die Steuerzentralen großer Spam-Botnetze untergebracht waren, hat zu einem erheblichen Rückgang des Volumens versendeter Spam-Mails geführt. Der Messaging-Dienstleister Retarus beispielsweise verzeichnete etwa auf Anhieb rund 60 Prozent weniger unerwünschte Mails.

„Leider hat uns der erfolgreiche Schlag gegen McColo am 11. November nur eine kurze Atempause verschafft“, sagt Oliver Pannenbäcker, Vice President für Managed Services bei Retarus. „Zwar hielten sich die Spam-Volumina für einige Tage auf niedrigem Niveau, doch schon nach zwei Wochen mussten wir feststellen, dass die Menge unerwünschter Werbemails wieder auf 60 Prozent der vorherigen Werte angestiegen war. Die Lücke, die durch das Abschalten der McColo-Server entstanden war, dürfte sich durch den Aufbau neuer Botnetze rasch wieder schließen.“

Die Freude der Administratoren und Anwender über den Schlag gegen den Hoster währte also nur kurz: Um sich ihre Einkünfte zu sichern, versuchen die Spam-Versender, die entstandene Lücke durch den Aufbau neuer Botnetze zu schließen. Das beste Mittel dazu ist der intensivere Versand von Viren-Mails. Laut Retarus stieg seit dem 24. November die Viren-Anzahl auf das Zehnfache des Volumens, das seit dem Abschalten der McColo-Server verzeichnet wurde. Er pendelte sich jetzt auf einen Wert ein, der zwei- bis dreimal über dem der Vorwochen liegt.

Nach dem Rückgang des Spam-Volumens Mitte November ist jetzt wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, der sich voraussichtlich fortsetzen wird (Bild: Retarus).

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ZDNet.de Redaktion

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