Wie Thin Clients auf einmal aufregend werden

Schlanke Clients bedingen aber ein fettes Rechenzentrum. Das war schon immer so, und daran wird sich auch in Zukunft kaum etwas ändern, denn irgendwo muss die steigende Rechenlast ja verarbeitet werden. Vorteil war, ist und bleibt jedoch, dass zentrale Rechenpower unterm Strich gesehen günstiger und flexibler ist als verteilte. Die noch etwas schwammigen Bemühungen der Branche um Cloud Computing – wie immer das dann in der Praxis aussehen wird – unterstreichen diese Tatsache.

Um den Wildwuchs beim Ausbau des Rechenzentrums zu begrenzen, hat Wyse das Konzept der Collaborative Processing Architecture (CPA) entwickelt. Damit soll die Arbeitslast auf Server und Clients verteilt werden. CPA ist in die Virtualisierungssoftware von Wyse integriert. Wyse erhebt damit nicht den Anspruch, einen Ersatz für ICA oder RDP zu liefern, sondern will den hauseigenen Thin Clients im Zusammenspiel mit Citrix-ICA- und Microsoft-RDP-Protokollen den Benutzerkomfort verbessern.

Grundsätzlich wird die Rechenlast – wenn das zweckmäßig erscheint – auf die CPU des Clients übertragen, was den Server entlasten soll. Damit unterstreicht Wyse auch das eigene Paradigma der „fetten Thin Clients“: Geräte von Mitbewerbern mit kleinen oder ganz ohne Prozessoren seien entweder nicht für Multimedia-Anwendungen geeignet oder benötigten zu deren Bereitstellung ein eigenes Protokoll. Zudem nutzten sie für die Wiedergabe von Video- und Audio-Inhalten die CPU im Rechenzentrum und belasteten das Netzwerk aufgrund der Protokolleigenschaften von ICA und RDP mit erheblichem zusätzlichen Traffic.

Die neueste Version des Betriebssystems Wyse Thin OS erweitert die Collaborative Processing Architecture zudem um Sicherheitsaspekte und Kompatibilität zu RDP 6. Wyse Thin OS 6.3 bietet außerdem eine Anbindung an Microsoft Terminal Server 2008, unterstützt RDP-Verbindungen mit 32-Bit-Farben sowie Schriftglättung. Schließlich wurde auch die WLAN-Unterstützung verbessert. Das ist gerade für die notebookähnlichen Thin Clients der X-Class oder die drahtlosen V-Class-Clients von Wyse wichtig.

Mit der V-Class hat Wyse auch eine Reihe von drahtlosen, aber nicht in erster Linie auf Mobilität ausgelegten Thin Clients im Programm (Bild: Wyse).

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ZDNet.de Redaktion

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