Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) hat neue Verbündete an Bord geholt, um ihrem Widerstand gegen das einheitliche Wartungsmodell von SAP mit verpflichtendem Enterprise Support Nachdruck zu verschaffen. Zusammen mit dem Verband der Chemischen Industrie und dem Verband der deutschen Papierfabriken seien gemeinsame Schritte eingeleitet worden, „um die Interessen der SAP-Kunden vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Stagnation zu verdeutlichen und Lösungswege gemeinsam mit SAP zu diskutieren.“ Die DSAG teilte mit, zu einem geplanten Treffen mit dem SAP-Vorstand seien auch weitere Verbände eingeladen.
Außerdem hat die DSAG in dem Streit um die indirekte Preiserhöhung durch den Hersteller einen erneuten Vermittlungsversuch gestartet. Die Interessengemeinschaft schlägt SAP vor, einen Minimal-Support anzubieten, und regt angesichts der Wirtschaftskrise die Verschiebung des vorgesehenen Starttermins von Enterprise Support um ein Jahr an. Bis dahin sei auch Zeit, das neue Wartungsmodell unter der Mitwirkung der Anwendergruppen zu einem für die Kunden akzeptablen Support-Konzept zu entwickeln.
Die DSAG betont, dass „das neue Support-Modell der SAP auf breiter Ebene inhaltlich weiter deutlich in der Kritik“ stehe. Die Situation spitze sich zudem durch die Wirtschaftskrise zu. Sinkende Gewinnmargen und der Sparzwang führten in den IT-Abteilungen dazu, dass Investitionen zurückgefahren würden. „Verbleibende Budgets fließen in dieser Situation eher in Kostensenkungsmaßnahmen als in aufwändige Dokumentationsprojekte, die eine Voraussetzung für die Nutzung von Enterprise Support darstellen.“
Die DSAG rücke daher von ihrer Forderung nach Alternativen zum verpflichtenden Enterprise Support nicht ab. Zahlreiche und deutliche Rückmeldungen der Kunden hätten gezeigt, dass das von der DSAG seit Juni geforderte optionale Modell der beste Weg sei.
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