SAP hat dem Drängen von Kunden und Verbänden nachgegeben und verzichtet auf die verpflichtende Einführung des „Enterprise Support“. Die deutschen Bestandskunden können jetzt selbst entscheiden, welches Support-Modell sie nutzen.
SAP werde den Enterprise Support in Deutschland und Österreich nicht in der geplanten Form einführen, sagte Volker Merk, Chef von SAP Deutschland, in einer Telefonkonferenz mit der Presse. Vielmehr stelle man es Bestandskunden frei, wie bisher Standard Support zu beziehen. Die Umstellung auf Enterprise Support sei in Deutschland und Österreich mit der Kündigung der Verträge durch SAP verbunden, so Merk. Das hätten viele Bestandskunden als „Aufkündigung einer langjährigen Partnerschaft“ wahrgenommen. Die Kündigung durch SAP sei zwar vertragsnotwendig, habe bei den Kunden aber zu viel „Unruhe und Aufruhr“ geführt.
Merk: „Einige Kunden haben sehr emotional reagiert.“ SAP habe darauf zugegebenermaßen etwas spät geantwortet. Das hänge jedoch auch damit zusammen, dass das Preismodell in Deutschland und Österreich mit anderen Preismodellen abgestimmt werden musste. Dennoch sei SAP nach wie vor von Enterprise Support überzeugt, sagte Merk. 25 Prozent der deutschen SAP-Bestandskunden hätten sich bereits für Enterprise Support entschieden.
Bestandskunden, die bereits Enterprise Support haben, könnten jedoch wieder auf Standard Support umschwenken. Man überlasse den Kunden die Wahl. Leistungen und Preise des Standard Support blieben auch im kommenden Jahr unverändert. Ab 2010 würden die Preise für Standard Support jedoch angehoben.
Die Erhöhung werde entsprechend den individuellen Verträgen ausfallen. Die Gebühren für den Enterprise Support liegen im Jahr 2009 laut Merk wie geplant bei rund 18,4 Prozent. SAP-Neukunden können nur Enterprise Support beziehen.
Walldorf hatte ursprünglich geplant, das Service-Programm „Enterprise Support“ zum 1. Januar 2009 automatisch auf alle Bestandskunden auszuweiten. Damit hätten für mittelständische Anwender die gleichen Tarife wie für Konzerne gegolten. Sowohl einzelne SAP-Nutzer als auch die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) hatten diesen Schritt heftig kritisiert. Erst in der vergangenen Woche schlossen sich etwa hundert deutsche Mittelständler zusammen, um gegen SAP vorzugehen.
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