Das amerikanische Start-up Bopaboo hat einen gleichnamigen Online-Marktplatz für gebrauchte MP3-Dateien gestartet. Nutzer des zurzeit nur in den USA verfügbaren Dienstes sollen DRM-freie Musik, die sie nicht mehr benötigen, zu Preisen ab 25 US-Cent auf dem Marktplatz anbieten können.
Um den Verkauf illegaler Kopien über Bopaboo zu verhindern, nutzt das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Technologie, die jeden Upload eines Nutzers eindeutig identifiziert. „Wir haben Maßnahmen ergriffen, um unsere User davon abzuhalten, einen Titel mehrfach zu verkaufen. Dafür nehmen wir von jedem Upload einen digitalen Fingerabdruck“, erklärt Bopaboo-CEO Alex Meshkin. Der verwendete Algorithmus gehe sogar über die Technik hinaus, die das auf digitale Filtertechnologien spezialisierte Unternehmen Gracenote verwende.
Eine technische Lösung, um zu verhindern, dass ein Verkäufer Kopien seiner bei Bopaboo verkauften Songs auf seinem Rechner behält, hat Meshkin nicht. Seiner Ansicht nach muss die Musikindustrie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bereit sein, einige Risiken zu akzeptieren.
Die Gefahr rechtlicher Auseinandersetzung mit der Record Industry Association of America (RIAA) sieht Meshkin nicht. Er habe bereits positive Gespräche geführt. Außerdem hätten Verbraucher das Recht, digitale Downloads auf dieselbe Art weiterzuverkaufen wie CDs oder Schallplatten.
Fred von Lohmann, leitender Anwalt der Electronic Frontier Foundation, unterstützt Meshkins Forderung nach der Gleichstellung gebrauchter MP3-Dateien mit Second-Hand-Tonträgern. Allerdings gebe es bislang noch keinerlei Urteile zu diesem Thema.
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