Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat seine Wachstumsprognose für den Markt für Unternehmenssoftware von 9,5 Prozent auf 6,6 Prozent nach unten korrigiert. Grund für das langsamere Wachstum sei eine Kombination „aus wirtschaftlichen, technischen und regionalen Entwicklungen“, die den Markt bis zum Jahr 2012 belasten dürften, so die Marktforscher.
Für das laufende Jahr erwartet Gartner ein Plus von 13,9 Prozent auf 229,2 Milliarden Dollar. Auch dieser Wert liegt unter der im September ausgegebenen Prognose, in der noch von einem Zuwachs von 14,9 Prozent die Rede gewesen war.
Anwendungs- und Infrastrukturprojekte müssten nun mit Kostenreduzierung und Risikomanagement in Einklang gebracht werden und nicht mehr nur das Umsatzwachstum vorantreiben, sagte Gartner-Analyst Fabrizio Biscotti. „Diese Entwicklung, gepaart mit den jüngsten Krisen am Finanz- und Kreditmarkt, hat uns dazu gezwungen, die Prognose für Softwareausgaben bis zum Jahr 2012 nach unten zu korrigieren.“
Laut Gartner werden alle Weltregionen diese Entwicklung im vierten Quartal 2008 und im Jahr 2009 zu spüren bekommen. Allerdings könnten reife Volkswirtschaften stärker betroffen sein als etwa aufstrebende Märkte, die lediglich geringere Zuwachsraten hinnehmen müssten.
„Kurzfristig werden die Softwareanbieter einen starken Druck auf Preise und Margen verspüren und harte Entscheidungen in Bezug auf Produktlebenszyklen treffen müssen – auch mit dem Risiko, dass Innovationen abgewürgt werden“, sagt Joanne Correia, Managing Vice President von Gartner. Durch die Krise ändere sich die Art, wie Software genutzt und verbreitet wird. „Davon bleibt kein Anbieter verschont.“
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