Einem US-Zeitungsbericht zufolge haben sich HP-Drucker im Iran zu einem Trendartikel entwickelt – ähnlich wie Markenjeans früher in der Sowjetunion. Ein Zwischenhändler namens Redington Gulf verkaufe die Geräte in Persien seit 1997, schreibt der „Boston Globe“. Die Regierung Clinton hatte aber bereits zwei Jahre vorher ein Exportverbot in den Iran verhängt.
HP hätte also gegen US-Handelsrecht verstoßen, falls es wusste, für welchen Markt die an Redington verkauften Drucker bestimmt waren. Der Boston Globe zitiert dazu die Website des Distributors, auf der es heiße, man habe 1997 „als kleines Teram mit fünf Mitarbeitern begonnen. Das erste Produkt waren Druckerkartuschen, für die wir die Distribution im Iran übernahmen.“ Der Zeitungsartikel zitiert außerdem einen HP-Manager, der Ende der Neunzigerjahre begeistert von den Absatzchancen im Iran gesprochen habe.
Redington ist seither beträchtlich gewachsen. Der Distributor verkauft High-Tech in zahlreichen Staaten des Nahen Ostens und Afrikas. Zu seinem Portfolio zählen Hardware von Cisco und IBM sowie Software von McAfee und Microsoft. Auf seiner Website rühmt sich das Unternehmen, es sei in der Region „die Marke hinter den Marken“.
Ein HP-Sprecher sagte gegenüber CNET News.com, seine Richtlinien verpflichteten das Unternehmen, alle US-Exportgesetze streng einzuhalten.
Das Handelsembargo gegen den Iran war von der Regierung um Bill Clinton 1995 verhängt worden, um Druck auf die Regierung des Iran auszuüben. Insbesondere waren Clintons Ziele, die iranische Atomwaffenforschung zu unterbinden und den Staat daran zu hindern, militante Gruppen wie die Hisbollah und die Hamas zu fördern.
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