Verisign hat heute morgen mit einem Blogeintrag auf die gefälschten SSL-Zertifikate reagiert, die Forscher aufgrund einer bekannten Schwäche im MD5-Algorithmus herstellen konnten und gestern auf dem 25. Chaos Communication Congress (25C3) der Öffentlichkeit vorgestellt hatten. Die Forscher verwendeten dabei Zertifikate von RapidSSL. RapidSSL ist eine Marke von GeoTrust, das wiederum zu 100 Prozent zu Verisign gehört.

In dem Blogeintrag bezeichnet Verisign das Problem als gelöst, obwohl man erst Ende Januar komplett auf MD5 verzichten werde. Es ist allerdings davon auszugehen, dass über RapidSSL ab sofort keine Zertifikate mehr mit fortlaufenden Seriennummern zu beziehen sind. Das Erraten der richtigen Seriennummer gehört neben der MD5-Designschwäche zu den entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Fälschung.

Weiter kündigt Verisign an, dass alle Besitzer von Zertifikaten mit einem MD5-Hash ihre Zertifikate in sichere Versionen ohne Verwendung des MD5-Algorithmus umtauschen können. Gleichzeitig warnt Verisign vor übertriebener Panik. Die gestern gezeigte Attacke könne gegen existierende Zertifikate nur mit immenser Rechenleistung ausgeführt werden. Für einen Phisher lohne sich das Verfahren nicht. Ein sofortiger Austausch, wie er bei der Debian-Schlüsselpaarschwäche notwendig wurde, sei nicht erforderlich.

Ferner rügte Verisign, dass die Sicherheitsforscher nicht früher zur Zusammenarbeit bereit waren. Man habe von der Sicherheitslücke erst aus der Presse erfahren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago