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Indische Regierung setzt Satyam-Aufsichtsrat ab

Indien hat auf die Bilanzmanipulationen des IT-Dienstleisters Satyam Computer Services reagiert und den Aufsichtsrat des Unternehmens abgesetzt. Das Company Law Board der indischen Regierung will in Kürze zehn neue Aufsichtsratsmitglieder berufen. Eine für den 10. Januar angesetzte Sitzung des Gremiums hat die Behörde abgesagt. Der neue Aufsichtsrat soll innerhalb von sieben Tagen nach seiner Berufung seine Arbeit aufnehmen.

„Wir begrüßen diese Entscheidung, die eine ununterbrochene Weiterführung des Geschäftsbetriebes gewährleistet und das Vertrauen der Mitarbeiter, der Kunden und der Aktionäre weltweit wiederherstellt“, erklärte das Unternehmen.

Nach Ansicht von Mark Kobayashi-Hillary, Direktor der britischen National Outsourcing Association, sind die Probleme des IT-Dienstleisters damit jedoch nicht gelöst. „Die Vertriebsabteilungen von Mitbewerbern wie TCS und Wipro werden Überstunden machen und alle Satyam-Kunden ansprechen.“ Durch das Abwerben von Kunden werde das Unternehmen weiter an Wert verlieren. Auch eine Übernahme Satyams durch einen Mitbewerber schloss Kobayashi-Hillary nicht aus.

In der letzten Woche hatte Ramalinga Raju, CEO von Satyam, seinen Rücktritt erklärt und jahrelange Schönungen der Bilanzen eingestanden. Das auf Firmen-Software spezialisierte Unternehmen, das viele westliche Konzerne zu seinen Kunden zählt, ist der viertgrößte IT-Dienstleister Indiens. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, ist Raju zusammen mit seinem Bruder am Freitag von der indischen Polizei verhaftet worden. Ihm werden Vertrauensbruch, Verschwörung, Betrug sowie die Fälschung von Dokumenten und Beweismitteln vorgeworfen.

ZDNet.de Redaktion

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