Die Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland haben jetzt eine theoretische Prüfung am PC eingeführt. Sie muss allerdings in einer von insgesamt 94 TÜV-Rheinland-Prüfstellen abgelegt werden. Das neue Verfahren gilt für alle Klassen – gleich, ob Motorrad, Pkw, Lkw oder Bus – und wird in zwölf Sprachen angeboten. Besteht der Prüfling nach der theoretischen auch die praktische Prüfung, erhält er eine gültige EU-Fahrerlaubnis.
„Mit der Theorieprüfung am PC sollen insbesondere junge Fahranfänger noch besser auf das reale Verkehrsgeschehen vorbereitet werden und somit ein weiterer Beitrag zur Senkung des Unfallrisikos in dieser Altersgruppe geleistet werden“, so Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität TÜV Rheinland. Die Bewerber können sich mit dem Ablauf Prüfung vertraut machen, indem sie sich beispielsweise auf der Internetseite des TÜV Rheinland eine Musterprüfung ansehen.
Die Reihenfolge der Antworten bei den zu bearbeitenden Fragen bestimmt ein Zufallsgenerator. Schummeln ist nicht möglich, da jeder Prüfling andere Fragen beantworten muss. Schlichtes Auswendiglernen reicht nicht aus. „Der Prüfling muss sich bereits in der Vorbereitungsphase intensiver mit den Verkehrsregeln befassen als früher, sie wirklich verstehen und begreifen. Ein rein fotografisches Gedächtnis hilft da nicht weiter“, so Brauckmann. Der Prüfling wird immer nur mit einer Frage auf einmal konfrontiert, was die Konzentration im Vergleich zum gedruckten Fragebogen erhöhe.
Seit den 90er Jahren befassen sich verschiedene Gremien und Institutionen mit der Optimierung der Führerscheinprüfung, um die Unfallhäufigkeit bei Fahranfängern zu reduzieren. Eines der Hauptergebnisse: Der Fragebogen wird als Mittel der Aufgabenpräsentation und -bearbeitung bei der theoretischen Prüfung abgelöst. Das vom TÜV Rheinland entwickelte Hardware-Konzept soll auch in weiteren Bundesländern eingesetzt werden. Für die Zukunft wird darüber nachgedacht, beispielsweise Videosequenzen, in die Prüfung mit aufzunehmen. Damit ist frühestens 2011 zu rechnen.
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