Clearcube, HP, IBM, Wyse und andere haben für dasselbe Problem eine andere Lösung gefunden. Statt ein einzelnes Betriebssystem zu partitionieren um mehrere Workloads zu unterstützen, teilen sie einen einzelnen Blade-PC auf mehrere Anwender auf, indem sie Software nutzen, die virtuelle Maschinen bereitstellt. Eine andere Software verbindet dann den Anwender jeweils mit dem System, dass die von ihm zu erledigenden Aufgaben ausführen kann. Clearcube hat beispielsweise Szenarien vorgestellt, in denen ein Blade-PC die Workloads von 10, 15 oder sogar 20 Nutzern bewältigt.
Diese Überlegungen, Szenarien und Konzepte fristen nicht mehr nur ein Nischendasein in seltenen Anwendungsfällen. Immer mehr Unternehmen ziehen sie ernsthaft in Erwägung, und immer mehr Anbieter treten in den Markt ein. Das hat auch Vmware erkannt – und befürchtet offenbar, dass dadurch sein Stück vom Kuchen kleiner werden könnte.
Der inzwischen nahezu synonym für Virtualisierung stehende Softwareanbieter will sich in dem Bereich jedoch nicht den Schneid abkaufen lassen und hat seine bisher eher etwas stiefmütterlich behandelte Desktop-Virtualisierungslösung „Virtual Desktop Infrastructure“ aufgemöbelt sowie in View 3 umbenannt. Bei den Verbesserungen griff Vmware unter anderem auf Technologien von Wyse und Thin Print zurück. Auch dass ist ein Zeichen dafür, dass es schnell gehen musste.
Von Thin Print stammt die virtuelle Druckfunktion. Sie soll beim Druck von virtuellen Desktops aus auf lokalen Geräten Kompatibilitätsprobleme eliminieren, Bandbreiteneinschränkungen aufheben und Konfigurationsvorgänge überflüssig machen. Dazu erkennt Vmware View automatisch alle lokalen und alle Netzwerkdrucker und stellt eine Verbindung zu ihnen her. Die Komprimierung der Druckdaten soll eine qualitativ hochwertige Ausgabe auch bei schlechten Netzwerkverbindungen gewährleisten.
Wyse hat im November mit neuen Thin Clients eigener Einschätzung nach „die Lücke zwischen stark abgespeckten Thin Clients und voll ausgestatteten Desktop-Rechnern geschlossen“ (Bild: Wyse). |
Um die Multimedia-Unterstützung für die virtuellen Desktops zu verbessern, leitet die von Wyse übernommene Technologie die Multimediaverarbeitung intelligent vom Server auf das Benutzergerät um: Dieses decodiert den Multimedia-Strom. Das setzt eine gewisse Leistungsfähigkeit des Zugangsgerätes voraus. Vmware meint aber, die sei heute in der Regel ohnehin gegeben.
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