SharePoint: vom bösen Buben zum guten Freund

„Als Microsoft vor Jahren SharePoint und damit das Eindringen in den ECM-Markt angekündigt hat, waren zahlreiche Anbieter verunsichert, ob die Redmonder damit ein Quasi-Monopol aufbauen. Diese Zweifel waren – so hat sich herausgestellt – unbegründet“, sagt Köhler-Krüner.

Sogar das Gegenteil sei eingetreten: „Microsoft hat mit seiner Marketingmaschinerie den ECM-Markt belebt. Es wird ein wesentlich breiteres Publikum adressiert, wovon alle ECM-Anbieter profitieren.“ Beispielsweise Windream: Der Anbieter hatte im Herbst 2008 eine neue Lösung für Microsoft Office Sharepoint Server angekündigt. Zur selben Zeit stellte ELO die erweiterte Integration des Microsoft Office SharePoint Server in seine ECM-Suite vor.

Zur Marktbelebung trage auch bei, dass die Entscheidung für SharePoint ein geringes Investitionsrisiko für Unternehmen bedeute, die „unbedingt irgendetwas“ für die effiziente Dokumentenbearbeitung tun wollen. Dabei komme es nicht darauf an, ob die eingesetzte auch die optimale Lösung sei – Risikominimierung sei im aktuellen Wirtschaftsklima ein starker Antriebsfaktor.

Dennoch will der Verband SharePoint nicht als alleiniges Zugpferd der Branche verstanden wissen, denn vielmehr gehe der Trend generell hin zu Etablierung von ECM. „Das umfasst die Ausrichtung von Content-, Dokumenten- und Records-Management auf den Desktop und die Ausbreitung dieser Technologien auf den mittelständischen Markt. SharePoint hat daran großen Anteil, ist aber nicht alleine.“

Der AIIM sieht ein zunehmendes Interesse von Infrastruktur-Anbietern, in diesem Markt Fuß zu fassen oder die vorhandene Präsenz auszubauen. Daraus ergibt sich ein zweiter Trend – der zur Konsolidierung, der wahrscheinlich gerade erst angefangen hat. All das interpretiert der AIIM als „Wandlung der ECM-Technologien zum Mainstream“.

„Auch die steigende Aufmerksamkeit, die große Beratungshäuser und Dienstleister sowie Infrastruktur-Anbieter dem Thema ECM angedeihen lassen, ist ein Anzeichen dafür. Ebenso das Auftauchen kompetenter Open-Source-Anbieter wie Alfresco„, so Köhler-Krüner. Die kürzlich von IBM gestartete Online-Community für Enterprise Content Management ist sicher ebenfalls ein Zeichen des wachsenden Informationsbedarfs.

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ZDNet.de Redaktion

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