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Bitkom fordert Staatsanwaltschaften für Computerkriminalität

Da Computerkriminelle immer professioneller vorgehen, fordert der Branchenverband Bitkom eine bessere Ausstattung von Polizei und Staatsanwaltschaften sowie organisatorische Änderungen bei den Ermittlungsbehörden. „Das Know-how von Polizei und Staatsanwaltschaften bei der Computerkriminalität muss massiv gestärkt und gebündelt werden. Spezielle Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften könnten wesentlich effektiver gegen die Kriminellen im Internet vorgehen“, so Dieter Kempf, Präsidiumsmitglied des Bitkom.

„Neuartige Kriminalitätsphänomene ersetzen zunehmend klassische Deliktsformen. Zugleich gibt es kaum Kriminalitätsbereiche, in denen sich die Täter nicht ausgefeilter und modernster Technik bedienen und das Internet als Tatmittel nutzen“, sagte auch Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes. So wurden 2007 in der polizeilichen Kriminalstatistik rund 180.000 Fälle mit dem Tatmittel Internet registriert – 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die so genannte IUK-Kriminalität (Information und Kommunikation) im engeren Sinne stieg sogar um 17 Prozent: Mit oder gegen moderne Informations- und Kommunikationstechnik wurden 2007 über 38.000 Straftaten begangen. Dabei seien die Täter sehr innovativ und passten sich veränderten technischen Gegebenheiten sehr schnell an, so Ziercke.

„Das Phishing hat längst nicht mehr nur die Erlangung klassischer Online-Banking-Daten zum Ziel. Die Täter von heute interessieren sich für alle Arten von Zugangsdaten, mit denen sie Verfügungen im Internet vornehmen können“, führt Ziercke aus. Immer neue Varianten der Tatbegehung erschwerten es den Strafverfolgungsbehörden, auf Augenhöhe mit den Tätern zu bleiben.

Aus Bitkom-Sicht muss daher – zusätzlich zu verbesserter Ausstattung und Organisation der Ermittlungsbehörden – das Zusammenspiel von Staat und Wirtschaft insbesondere beim Austausch von Informationen verbessert werden. „Wir unterstützen ausdrücklich die Idee, eine Informations- und Diskussionsplattform für Strafverfolgungsbehörden und betroffene Unternehmen zu gründen. Internationale Unternehmen können Erkenntnisse aus verschiedenen Ländern schnell und unbürokratisch zuliefern und so den ebenfalls länderübergreifend arbeitenden Kriminellen das Leben erschweren“, sagte Kempf.

ZDNet.de Redaktion

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