Ein alter Witz über gute Vorsätze geht so: „Mit dem Rauchen aufzuhören ist gar nicht so schwer – ich habe es schon zigmal getan.“ Übertragen auf die Situation bei Business Intelligence würde er etwa so lauten: „Mit Business Intelligence richtig anzufangen ist gar nicht so schwer – wir haben es schon zigmal getan.“
Genau das ist laut Andreas Bitterer, Business-Intelligence-Spezialist bei Gartner, die Krux: „Wir machen schon so lange Business Intelligence, und seit vielen Jahren ist es in Befragungen regelmäßig das Top-Thema der CIOs für das kommende Jahr – aber der Erfolg bleibt bisher aus.“
„Business Intelligence ist immer noch stark im Reporting verhaftet“, meint Gartner-Analyst Andreas Bitterer (Bild: Gartner). |
Bitterer weiß auch, woran das liegt: „Der Vorsatz, sich auf Business Intelligence zu konzentrieren, ist zwar da. Fragt man aber genauer nach, liegt so gut wie nirgends eine Strategie vor, die diesen Namen auch verdient hätte.“ Es gebe in den Firmen weder eine Roadmap für die Weiterentwicklung und den Ausbau der vorhandenen Business-Intelligence-Lösungen noch Competence Center oder einen Business Case für Business-Intelligence-Projekte.
Zurückzuführen sei dieser Mangel auf Insel-Denken innerhalb der Unternehmen, auf die unzureichende Verknüpfung der IT-Strukturen und der Anwendungen, aber auch auf den Druck der großen Anbieter, die ihre Konzepte bei den Kunden durchsetzen wollten, sowie die immer noch grassierende „Excel-Manie“. Den zarten, durchaus vorhandenen Ansätzen versetzten dann fehlende oder schlechte Kommunikation zwischen IT- und Fachabteilungen endgültig den Todesstoß.
Dass Business Intelligence es dennoch jedes Jahr wieder auf die Listen der aus Umfragen und Studien ermittelten Top-Themen schaffe, habe einen ganz einfachen Grund: Dem Argument, „wir wollen Business Intelligence einsetzen, um bessere Entscheidungen zu treffen“, könne sich einfach niemand ohne weiteres verschließen. Schließlich klingt es ja auch vernünftig – zumindest anfänglich. Denkt man über diese Antwort jedoch etwas nach, ist sie entlarvend, und man kommt dahinter, woran es eigentlich hakt: „Business Intelligence ist immer noch stark im Reporting verhaftet“, erklärt Bitterer.
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