ZDNet: Die HTML 5-Spezifikation ist auf mehrere verschiedene Gruppen ausgerichtet: Browser-Hersteller, HTML-Autoren, Entwickler von HTML-Editoren, Web-Entwickler, Entwickler von nicht browserbasierten Benutzeragenten, etwa Suchmaschinen, und so weiter. Jede dieser Gruppen hat ihre ganz eigenen Bedürfnisse und Meinungen, die sich teilweise sogar widersprechen. Wie können Sie diese sinnvoll zusammenbringen?
Hickson: Natürlich nur ganz behutsam. Das ist ein sehr schwieriger Balanceakt. An erster Stelle müssen immer die Benutzer stehen, und gleich danach kommen die Webautoren. Das Problem ist jedoch folgendes: Sollten wir jemals etwas spezifizieren, womit die Browser-Hersteller nicht einverstanden sind, dann werden sie die Spezifikation einfach nicht beachten. Also können wir das dann auch bleiben lassen. Denn wenn wir eine Spezifikation erstellen, die letztlich ignoriert wird, dann produzieren wir nur einen Haufen bedrucktes Papier.
Hinzu kommt, dass Benutzer und Autoren oft ihre wahren Bedürfnisse selbst nicht erkennen. Häufig kommen Webautoren und sagen etwas in der Art wie: „Da müsste noch ein zusätzliches Feature her, damit X möglich ist.“ Weist man sie dann darauf hin, dass es bereits ein Feature für X gibt, dann kommt die Antwort: „Ja schon, aber es wird von den Browsern nicht implementiert.“ Das ist natürlich Quatsch, denn warum sollten sie das neue Feature implementieren, wenn sie noch nicht einmal das alte implementiert haben? Oder aber Autoren verlangen Features, um Bugs in anderen Features zu umgehen – statt einfach darum zu bitten, den Bug zu beseitigen. Einen Großteil meiner Zeit verbringe ich damit, die Anfragen und Wünsche der Leute zu analysieren und so umzuformulieren, dass klar wird, was sie eigentlich wollen.
ZDNet: Es scheint, als säße ein erheblicher Anteil der Gruppenmitglieder, die aktiv an HTML 5 mitarbeiten, auf verschiedenen Kontinenten. Sie müssen mit Menschen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, häufig in Echtzeit. Wie schaffen Sie es da, noch ausreichend Zeit fürs Privatleben zu haben?
Hickson: Mittlerweile ist es eigentlich so, dass ich meinen Arbeitstag in zwei Schichten geteilt habe. Ich arbeite etwa vier Stunden am Nachmittag und dann noch einmal rund vier Stunden nach Mitternacht. Dadurch bin ich fast zu jeder Zeit online, wenn die Kollegen irgendwo auf der Welt gerade wach sind. Und abends kann ich mich um mein Privatleben kümmern. Doch zum Glück ist meine Art von Arbeit nicht allzu sehr an bestimmte Arbeitszeiten gebunden. Außerdem wird viel per E-Mail kommuniziert. Wenn ich wach bin, dann überprüfe ich mein Postfach regelmäßig.
ZDNet: In der HTML 5-Spezifikation gibt es einige Verbesserungsansätze bei Punkten wie Semantic Web, Barrierefreiheit, Internationalisierung und Lokalisierung – Stichwort: I18N, L12N -, AJAX und andere Web-2.0-Aspekte. Was wird insgesamt in der Praxis am besten angenommen und am meisten verwendet werden? Und was wird Ihren Erwartungen zufolge nicht so stark genutzt werden, wie das vielleicht der Fall sein sollte?
Hickson: Ich habe keine Ahnung. Wenn mich die umfangreichen Forschungsarbeiten für HTML 5 eine Sache gelehrt haben, dann, dass Autoren insgesamt gesehen sehr überraschend handeln und mein Bauchgefühl selten richtig liegt.
Die Features, die am Ende keiner nutzt, werden gestrichen. Im Laufe der Jahre haben wir schon so manches wieder herausgenommen. Viele der Elemente im Vorschlag zu den Web Forms 2.0, die etwas mit Formularen zu tun haben und eigentlich in HTML 5 mit eingebunden werden sollten, werden wir wahrscheinlich wieder streichen. Beispielsweise wird der Vorschlag zu Wiederholungsvorlagen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder fallen gelassen.
Sie ermöglichen eine Remotecodeausführung. Angreifbar sind Acrobat DC, 2024 und 2020 sowie Reader DC und…
Die öffentlich bekannte und bereits ausgenutzte Schwachstelle erlaubt eine Rechteausweitung. Betroffen sind alle unterstützten Versionen…
Der neue Quantenchip Willow löst eine Herausforderung, an der seit 30 Jahren gearbeitet wird. Google…
Es erstellt kurze Videoclips aus Textaufforderungen. Sora steht ab sofort Abonnenten von ChatGPT Plus und…
Telekom bietet als erstes Unternehmen kommerzielles Angebot mit Teuken-7B von OpenGPT-X.
Zur Arbeitserleichterung umgehen Mitarbeiter unter anderem Cybersicherheitsrichtlinien. Dazu gehört wie Wiederverwendung von Kennwörtern für geschäftliche…