Jimmy Wales erwägt Prüfsystem für Wikipedia-Einträge

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales erwägt die Einführung eines Prüfsystems für Einträge in das Online-Lexikon. Alle neuen Beiträge und auch Änderungen an vorhandenen Einträgen sollen zukünftig durch besonders zuverlässige Nutzer vor der Veröffentlichung überprüft werden. Das „Flagged Revisions“ genannte Verfahren soll dazu führen, dass nur noch registrierte und als vertrauenswürdig eingestufte Autoren Änderungen sofort veröffentlichen können.

Auslöser für die geplante Einführung eines Prüfsystems waren Falschmeldungen über den Tod der Senatoren Edward Kennedy und Robert Byrd. „Dieser Unsinn hätte zu 100 Prozent durch Flagged Revisions vermieden werden können“, so Wales. Das System werde die notwendige Flexibilität bieten, um weiterhin über aktuelle Nachrichten berichten zu können und gleichzeitig einige böse Streiche der Vergangenheit verhindern.

In Deutschland werden bereits seit August 2008 neue Beiträge und Änderungen nicht mehr sofort im Internet veröffentlicht. Wales kritisierte, dass es hierzulande teilweise bis zu drei Wochen dauere, bis ein Eintrag freigegeben werde. „Unsere Version wird nur geringe Verzögerungen zur Folge. Wir werden das Prüfsystem nur auf bestimmte Artikel anwenden.“

Wales hofft, dass die Prüfung von Einträgen deren Veröffentlichung deutlich weniger als eine Woche verzögern wird. Für welche Art von Einträgen zukünftig eine Freigabe erforderlich sein wird, sagte der Wikipedia-Gründer nicht. Ein Umfrage unter Wikipedia-Nutzern habe gezeigt, dass 60 Prozent der Teilnehmer die Einführung der Flagged Revisions befürworteten, so Wales.

ZDNet.de Redaktion

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