Manager trauen IT-Abteilungen kaum Innovationen zu

IT ist und bleibt wichtig. Das glauben auch die kürzlich in einer weltweiten Marktforschung im Auftrag des IT Governance Institute (ITGI) befragten leitenden Angestellten: Immerhin 87 Prozent von ihnen halten Informationstechnologie für einen wichtigen Teil ihres Unternehmens. Der von Analysten und Herstellern immer wieder geforderte kulturelle Wandel hat jedoch in den meisten Fällen bisher nicht stattgefunden. Noch ist die IT-Abteilung für den Großteil eher technischer Dienstleister als Motor der Innovation und der Erschließung neuer Wettbewerbsvorteile.

59 Prozent schätzen die Innovationsleistungen ihrer IT-Abteilung als unwichtig oder nicht sehr wichtig ein. Über die Hälfte der von ITGI Befragten ist der Meinung, dass ihre IT-Abteilung zu wenig Innovationen liefert. Nur ein Drittel verlässt sich auf Informationen der IT-Abteilung, wenn es um die Eröffnung geschäftlicher Möglichkeiten durch den Einsatz neuer Technologien geht.

John Thorp vom IT Governance Committee des ITGI warnt, dass „Geschäftsleitungen entscheidende Gelegenheiten verpassen, wenn sie den innovativen Beiträgen ihrer IT-Abteilung nicht mehr Aufmerksamkeit schenken.“ Gerade angesichts der wirtschaftlichen Lage sollten Unternehmen ihre IT-Governance verbessern und sicherstellen, dass Aufwendungen wirklich wertschöpfend sind, dass sie Leistungsschwächen abbauen und innovative, wertsteigernde IT-Lösungen unterstützen.

Aber: Nur bei 56 Prozent der Befragten wird die Wertschöpfung der IT-Abteilung gemessen. Dennoch ist eine weitaus größere Zahl der Führungskräfte vom Wert der Investitionen in IT überzeugt. Es bleibt jedoch offen, wie die Manager zu dieser Meinung kommen.

Bei den Unternehmen, die den Wertbeitrag der IT messen, geschieht dies überwiegend (42 Prozent) durch eine Gewinn- und Verlustrechnung. Die größten Hindernisse für die IT, einen Beitrag zur Wertschöpfung zu leisten, sehen die Umfrageteilnehmer in schwierig zu implementierenden Anwendungen (37 Prozent), der Unternehmenskultur (20 Prozent) und mangelnder Kompetenz (16 Prozent).

Das ITGI stellte zudem fest, dass Führungskräfte bezweifeln, dass IT-Manager günstige Gelegenheiten für das Unternehmen auch kommunizieren. Lediglich ein Drittel fühlt sich „weitgehend“ oder „sehr weitgehend“ informiert. Diese Erkenntnis steht im Gegensatz zu einer Studie aus dem Jahr 2008, in der IT-Manager angegeben hatten, dem Unternehmen häufig Informationen zu liefern. Offenbar reden IT-Abteilungen und die Geschäftsführung immer noch häufig aneinander vorbei – so wie das auch zwischen IT- und Fachabteilungen noch häufig der Fall ist. Die ITGI-Experten empfehlen daher die Aufnahme des CIO in die Geschäftsleitung: Bei 40 Prozent der befragten Unternehmen hat er diesen Status bisher nicht – oder es gibt gar keinen CIO.

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ZDNet.de Redaktion

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