Studie: Internet-Generation nutzt im Büro eigene Tools

14- bis 32-Jährige wollen im Beruf ihre eigenen Anwendungen verwenden und über Instant Messaging sowie Social-Network-Plattformen wie Facebook kommunizieren. Mindestens jeder dritte Berufstätige in dem Alter nutzt diese Kanäle für seine Arbeit. Etwa jeder zweite davon tut es ohne Wissen seines Arbeitgebers. Nur 34 Prozent dieser Altersgruppe haben im Job die Freiheit, die Programme der Wahl einzusetzen. Das besagt eine Studie von Accenture zum Thema „Consumerization of IT“.

„Die ‚Millennials‘, wie wir sie nennen, wollen sich nicht vorschreiben lassen, womit sie zu arbeiten haben“, sagt Tönnies von Donop, Geschäftsführer des Bereichs „System Integration & Technology“ bei Accenture. „Sie bringen die Technologie ins Unternehmen mit, die sie auch privat überzeugt.“ Dazu zählen Open-Source-Programme und webbasierte Textverarbeitung wie Google Docs. 39 Prozent der befragten Berufstätigen arbeiten damit. „Unternehmen sollten den Mitarbeitern entgegenkommen, indem sie Instant Messaging, Wikis und Netmeetings von sich aus anbieten“, sagt von Donop.

Unternehmen riskieren, motivierten und qualifizierten Nachwuchs zu vergraulen, sollten sie dessen Erwartungen enttäuschen: 65 Prozent der befragten Schüler und Studenten sagen, für die Wahl ihres Arbeitgebers sei entscheidend, dass er ihnen State-of-the-art-Technik zur Verfügung stelle.

Die Studie zeigt außerdem: Jeder fünfte berufstätige Befragte weiß nicht, ob sein Arbeitgeber es untersagt, Informationen über Kunden auf Seiten wie Facebook oder in Wikis zu verwenden. Jeder zehnte hält sich nicht an eine solche Anweisung. In einem von drei Unternehmen fehlen Online-Richtlinien für Mitarbeiter ganz. „Viele IT-Verantwortliche haben offensichtlich den Handlungsbedarf noch nicht erkannt“, so von Donop.

Doch der Marktforscher sieht auch Chancen für Unternehmen: „Der Umgang von Millennials mit Technologie fördert die Entwicklung, dass Unternehmen mehr Interaktionen und Prozesse internetbasiert und in Echtzeit abwickeln.“ Gemeint sind zum Beispiel Buchungs- und Bestellsysteme im Internet. „Die Millennials werden den Wandel hin zu einer flexibleren und internetorientierten IT vorantreiben. Sie werden die Unternehmen sowohl als Mitarbeiter als auch als Kunden und Geschäftspartner herausfordern.“

ZDNet.de Redaktion

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