CeBIT: Future Parc mit dem Motto „Leben 2020“

Viel getan hat sich in der digitalen Medienlandschaft. Die Kabelfernsehgesellschaften bieten keine analoge und auch keine digitalen Programme mehr an. Die gesamte Bandbreite wird für das Internet genutzt. Wie bei den Telefongesellschaften auch, kommen Rundfunk- und Fernsehprogramme über Multicast-Datenströme. So können auch die Kabelgesellschaften 100 MBit/s liefern. Selbst wenn vier Personen in einem Haushalt jeweils verschiedene HDTV-Programme schauen, bleibt genug Bandbreite für das Internet. Allerdings soll es in so einer Situation schon vorgekommen sein, dass sich das fünfte Familienmitglied über den langsamen Download mit nur 20 MBit/s beschwert hat.

Verändert hat sich auch die Radiolandschaft. Immer noch senden viele Stationen über UKW. Das nutzt man im Jahr 2020 aber nur noch selten, etwa so häufig, wie man sich im Jahr 2009 einen Mittelwellensender angehört hat. Der Internet-Radio-Empfänger ist längst zum Standard geworden. Die meisten Stationen senden in 256 KBit/s mit AAC-Kompression.

Im Auto ist das mobile Internet Realität geworden. Der Rundfunkempfang steht dabei im Vordergrund. Klassische Internetanwendungen, etwa Surfen und E-Mail, spielen im Auto keine große Rolle. Der Kartenslot für die SIM-Karte gehört 2020 zum Standard eines jeden Autos. Nachfolgetechnologien von UMTS mit HSxPA erlauben zwar theoretisch eine Geschwindigkeit von 50 MBit/s, praktisch kann man aber mit etwa 5 MBit/s rechnen. Um einen Radiosender oder Musik direkt vom heimischen Server mit 256 KBit/s zu hören, reicht die Geschwindigkeit ohnehin aus.

Die gesamte Telefonie läuft im Jahre 2020 über VoIP. Das gilt auch für mobile Telefone. IPv6 macht es möglich, dass jedes Endgerät über eine öffentliche IP-Adresse verfügt. So hatten Mobilfunkkunden etwa im Jahre 2009 damit begonnen, Gespräche über ihre UMTS-Flatrate zu führen. im Jahr 2012, als IPv6 in großem Umfang verfügbar wurde, leiteten Mobilfunkkunden ihre eingehenden Festnetzgespräche per VoIP an ihre Mobiltelefone weiter.

Die Mobilfunkprovider versuchten, mit Portsperren und hohen Pingzeiten gegen diesen Trend zu intervenieren, doch 2015 war damit endgültig Schluss. Die EU-Kommission erließ eine Verordnung, dass Internetprovidern jeder künstliche Eingriff in den freien Austausch von IP-Paketen verboten ist. Portsperren, Hidden Proxies und Teergruben kennt man im Jahr 2020 nicht mehr.

Natürlich gibt es auch im Jahr 2020 nicht nur Gutes von der EU-Kommission zu berichten. Das neue Windows 2020 gefällt der EU-Kommission überhaupt nicht. Neben der Entfernung von Internet Explorer und Media Player verlangt die EU nun auch, dass Microsoft Notepad und Paint aus Windows herausnimmt, da es auch andere Hersteller von Texteditoren und Zeichenprogrammen gibt. Diese Hersteller könnten durch das Microsoft-Monopol ernsthaft bedroht sein.

Microsoft hat daher eine „N-Version“ angekündigt, die nur aus dem Kernel und CMD.EXE besteht. Der europäische Gerichtshof hat bereits durchblicken lassen, dass gegen dieses Vorgehen nichts einzuwenden ist. Das Argument der Kommission, so eine Version kaufe doch niemand, habe keine juristische Relevanz.

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ZDNet.de Redaktion

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