Wimax in Deutschland: eine Marktnische ohne Potential?

Ob die jüngste Breitbandinitiative der deutschen Bundesregierung und die Fördertöpfe der Bundesländer noch eine signifikante Verbesserung der Nachfrage nach Wimax bringen werden, ist offen. Zwar verzeichnet beispielsweise Alcatel Lucent seit einigen Wochen ein wieder gestiegenes Interesse an Wimax-Infrastrukturkomponenten aus Deutschland, doch auch die DSL- und UMTS-Platzhirsche sind nun auf den Zug aufgesprungen und versprechen einen schnellen Ausbau der Breitbandversorgung im ländlichen Raum.

Die Deutsche Telekom knüpft jedoch die Investition eines Milliardenbetrags noch an geänderte regulatorische Rahmenbedingungen. Auch die im VATM organisierten Telekom-Konkurrenten wollen sich beim Ausbau engagieren. „In nur 12 bis 15 Monaten könnten flächendeckend Übertragungsraten von mindestens drei MBit/s geschaffen werden – und das bei weiterhin günstigen Preisen für die Endkunden“, kündigt VATM-Präsident Gerd Eickers unlängst an und rechnet mit Kosten von 1,5 Milliarden Euro im ersten Schritt für die Versorgung des ländlichen Raumes, die die Wettbewerber in den Ausbau investieren müssten. Und schlussendlich meldete sich auch noch Satellitenbetreiber Astra zu Wort, der eine satellitengestützte Datenübertragung zum Schließen der Versorgungslücken empfiehlt.

Wimax ist nicht tot. Aber die Erwartungen, vor allem für Europa, sind deutlich zurückgeschraubt. Selbst das Wimax-Forum sieht in einer Prognose insbesondere in den USA, Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum Potenzial für Wimax. Die Analysten von Analysys Mason sagen für das Jahr 2015 weltweit 98 Millionen Wimax-Kunden vorher, davon 92 Prozent in den Entwicklungsländern. Falls nicht noch einer der Anbieter einen echten Knaller in der Hinterhand hat, dann wird zumindest Deutschland nicht viel beitragen, um diese Prognose zu erfüllen. Denn mehr als eine Handvoll Nutzer können die Betreiber bisher nicht aufweisen.

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ZDNet.de Redaktion

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