Wimax in Deutschland: eine Marktnische ohne Potential?

„Mit drei bundesweiten neuen Anbietern von funkgestützten Breitbanddiensten wird die Versorgung in der Fläche Deutschlands deutlich verbessert werden können“, sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, bei der Bekanntgabe des Auktionsergebnisses der Wimax-Frequenzen im Dezember 2006. Aber die Hoffnung, dass Wimax bei der Erschließung der „weißen Flecken“ im Breitbandatlas eine Schlüsselrolle einnehmen kann, trog. Heute, zwei Jahre später, haben die Wimax-Anbieter in Deutschland kaum eine sechsstellige Kundenzahl und schätzungsweise 5 Millionen Einwohner, vor allem auf dem Land, warten noch immer auf einen schnellen Internetanschluss.

Insgesamt 56 Millionen Euro bezahlten die fünf Gewinner der Frequenz-Auktion der Bundesnetzagentur für die ausgeschriebenen Wimax-Frequenzen im Dezember 2006. Drei Anbieter – Clearwire Europe, Inquam Broadband und Deutsche Breitbanddienste – ersteigerten sich bundesweit Frequenzpakete, Televersa Online und MGM Productions Group begnügten sich mit regionalen Lizenzen.

Zwei Jahre später ist nun also die Euphorie verflogen, und die Wimax-Branche macht vor allem mit schlechten Nachrichten auf sich aufmerksam: Intel musste allein im vierten Quartal 2008 eine Milliarde Euro für seine Beteiligung am Wimax-Provider Clearwire Corp abschreiben. Der von Insolvenz bedrohte Hersteller Nortel gab Ende Januar bekannt, seine Wimax-Aktivitäten komplett einzustellen und sich fortan auf „Long Term Evolution“ (LTE) zu konzentrieren. Ebenfalls im Januar wurde bekannt, dass Televersa seine zwei Jahre zuvor ersteigerte Lizenz wieder an die Bundesnetzagentur zurückgegeben hat.

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ZDNet.de Redaktion

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