Auf der Professional Developers Conference (PDC) Ende Oktober wird Microsoft den Schleier um Windows 7 lüften. Gut denkbar, dass Vista dann genauso schnell in Vergessenheit gerät wie Windows ME nach dem Launch von Windows XP.
Fehlende und instabile Treiber, inkompatible Software, geringere Performance, gestrichene Features und nervige Meldungen der Benutzerkontensteuerung (UAC) haben den Ruf von Windows Vista nachhaltig ruiniert. Mit dem Service Pack 1 und dem verbesserten Ökosystem hat sich technisch vieles zum Besseren gewendet, das schlechte Image ist aber geblieben.
Ob die 300-Millionen-Dollar-Werbekampagne („Life wihout Walls“, „I’m a PC“) helfen kann, ist noch offen. Ohnehin wird beispielsweise in den Anzeigen Windows Vista gar nicht genannt, sondern nur Windows. Offenbar will Microsoft den Glanz seiner Marke für die Zukunft ein wenig aufpolieren, vor allem für die Ära nach Vista.
Microsofts neue Werbekampagne promotet die Marke Windows, von Vista ist nichts zu sehen (Bild: Microsoft). |
Zwar herrscht in Redmond höchste Geheimhaltungsstufe rund um Windows 7, die Philosophie wurde aber deutlich: keine Experimente. Zielvorgabe: Treiber und Applikationen, die unter Vista funktionieren, sollen auch unter Windows 7 laufen.
Das neue OS ist in der komfortablen Situation, dass der Vorgänger die undankbare Aufgabe übernommen hat, beispielsweise durch Einführung der Benutzerkontensteuerung eine Anpassung der Applikationen einzufordern. Microsoft hat im Engineering-7-Blog Zahlen vorgelegt, wonach die UAC-Meldungen dadurch deutlich zurückgegangen sind. Auch die Treiber laufen mittlerweile größtenteils stabil.
Wenn es Microsoft schafft, Windows 7 mit einigen interessanten Features und etwas Feinschliff im Herbst 2009 auf den Markt zu bringen, wird Vista schnell vergessen sein. Ein ähnliches Schicksal erlitt das im Herbst 2000 gelaunchte Windows ME.
Es wurde von vielen als unglücklicher Zwischenschritt gesehen. Nur 13 Monate später veröffentlichte Microsoft mit XP den Nachfolger.
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