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Virtualisierung auf dem Vormarsch

Drei Nachrichten der letzten Tage finde ich bemerkenswert:

  1. Vmware hat den besten Börsenstart seit dem Google-IPO im Jahr 2004 hingelegt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Virtualisierung die Zukunft gehört.
  2. Eine Studie belegt, dass Vista in den Unternehmen nicht so recht ein Stich gelingen will. Die Firmen möchten lieber mit Windows 2000 und XP arbeiten.
  3. Das offizielle Betriebssystem der olympischen Sommerspiele 2008 in Peking wird Windows XP sein. Vista mangele es an Zuverlässigkeit.

Sehe ich da den Anfang vom Ende? Beginnt Microsofts Imperium zu bröckeln? Profis scheinen jedenfalls Windows Vista zu misstrauen. Gleichzeitig zieht am Horizont das Gespenst Virtualisierung auf. Dank virtualisierungsfähiger Intel-CPUs und immer besserer Software ist in Zukunft der Wechsel zwischen Betriebssystemen nur einen Mausklick entfernt.

Das heißt, dass man sich schon bald gar nicht für ein bestimmtes Betriebssystem entscheiden werden muss. Statt dessen wählt man dasjenige aus, das für die jeweilige Aufgabe am besten geeignet ist, beziehungsweise unter dem die gerade benötigte Applikation läuft. Eine Chance für alternative Betriebssystem wie Linux und eine Bedrohung für den Platzhirschen Windows.

Was aktuelle Virtualisierungs-Software mit der passenden CPU zu leisten vermag, dass erleben viele Apple-Macintosh-Anwender Tag für Tag. Mit Hilfe von Programmen wie Parallels Desktop 3.0 oder Vmware Fusion nutzen sie Windows-Programme wie MS-Office und Outlook unter dem Mac-Betriebssystem OS X.

Und zwar praktisch ohne Geschwindigkeitsverlust, denn die virtuelle Maschine läuft nativ auf der Intel-CPU. Sie müssen nicht einmal zwischen den Betriebssystemen wechseln. Die Windows-Programme laufen in eigenen OS-X-Fenstern und sind vollständig in die Mac-Umgebung eingebunden.

Wenn sich das erst einmal auf Windows-PCs durchsetzt, dann wird es spannend. Dabei könnte der Homebereich für den Siegeszug alternativer Betriebssysteme sorgen. So könnten beispielsweise Bezahlfernseh-Anbieter ihre Set-top-Box-Software auf den Homecenter-PC verlagern, in einer eigenen virtuellen Maschine. Spielkonsolen-Hersteller könnten das gleiche tun. Warum sollten sie für teures Geld ihre eigenen Spielkonsolen subventionieren, wenn es in einer virtuellen Maschine billiger geht. Verdient wird schließlich mit den Spielen.

Ist die Technik dann endlich auf breiter Front akzeptiert, dann eröffnen sich vollkommen neue Chancen für Windows-Alternativen wie Ubuntu, Novell-Suse oder gar Sun Solaris. Endlich werden Unternehmen und Privatanwender eine echte Wahl haben.

ZDNet.de Redaktion

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