Bei den Recherchen zu einem früheren Beitrag bin ich logischerweise auch wieder einmal über SCO gestolpert. Zu Recht kann man in meinen Augen nur den Kopf über diese Firma schütteln, deren einziger Geschäftszweck offenbar die Hoffnung war, Lizenzen einzutreiben. Nun ja, das hat ja nicht ganz geklappt.
Jetzt, da es zu Ende geht, sollten wir nicht den Vorläufer von SCO vergessen, nämlich die Santa Cruz Operation. Denn bevor Caldera, ursprünglich ein Spinoff von Novell, den Namen SCO zirka 2002 wiederbelebte, gab es im kalifornischen Santa Cruz (daher der Name) einen quirligen Hersteller, der uns PC-Anwendern das erste Mal ein richtiges Unix für x86-Prozessoren brachte.
Zu einer Zeit, als Linus Torwalds vermutlich noch nicht einmal an Linux dachte, konnten wir dank SCO schon ein fast echtes Unix auf unseren 286ern installieren. Man kann es vermutlich heutzutage nicht mehr richtig nachvollziehen. Aber damals saßen wir mit offenen Mündern vor dem frisch installierten SCO Xenix 286 und waren ganz baff: Ein Multiuser-System auf einem stinknormalen AT. Wow!
Moment einmal, Xenix? Ja, genau. Das erste richtige Unix von SCO kam erst ’89 auf den Markt und lief nur auf 386ern. Xenix selbst stammt eigentlich – man mag es heutzutage kaum glauben – von Microsoft. Diese haben das Unix-Derivat so gegen 1987 an SCO lizenziert.
Wie auch immer, SCO war einmal eine Firma, die richtig gute Produkte herstellte. Jetzt gibt es nur noch Hohn und Spott für die Firma, die uns einstmals Unix für PCs brachte.
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