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Die Risiken der Online-Office-Dienste

Anfangs belächelt, entwickelt sich Google Text & Tabellen zu einer ernsthaften Bedrohung für die etablierte Konkurrenz. So hat Microsoft jetzt eine detaillierte Roadmap für sein Online-Office präsentiert, während gleichzeitig Adobe die Übernahme von Buzzword ankündigte.

Alles Vorboten einer schönen und neuen Online-Zukunft. Oder?

Ich selbst bin ein großer Fan von Google Text & Tabellen. Was ich an den Online-Office-Anwendungen schätze, ist, dass ich damit problemlos mit meinem Team zusammenarbeiten kann, auch wenn wir an getrennten Orten arbeiten. Egal ob die Kollegen in München, Wuppertal oder Timbuktu sitzen. Solange sie einen Internetzugang haben, können sie auf alle Dokumente zugreifen. Und da alle in ein und derselben Datei arbeiten, kommt es auch nicht zu den sonst üblichen Komplikationen, die sich durch das Kursieren verschiedener Versionen fast automatisch ergeben.

Ach ja, noch ein Vorteil: Google Text & Tabellen ist kostenlos. Die genannten Vorteile gelten natürlich auch für die anderen Online-Office-Anwendungen. Manche sind kostenlos, für andere verlangt der Betreiber monatliche Pauschalen.

Allerdings ist meine Firma kein großes Unternehmen mit zig Mitarbeitern und entsprechend hohen Sicherheitsanforderungen. Die Daten, die online stehen, sind nicht wirklich vertraulich – oder zumindest wäre der Schaden klein, wenn sie in falsche Hände gerieten.

Würde ich hingegen die Verantwortung für ein größeres Unternehmen tragen, ich wüsste nicht, ob Online-Office-Lösungen für mich die Lösung wären. Es geht schon mit der Frage los, wem die eingestellten Daten gehören. Google jedenfalls hat da seine eigene Meinung.

Ein weiterer Punkt ist die Sicherheit. Werkspionage ist immer ein Thema. Vertrauliche Daten gehören nicht ins Netz. Punkt. Und schon gar nicht, wenn der Dienstleister im Ausland sitzt und niemand kontrollieren kann, wer die Daten einsehen kann.

Ein weiterer Aspekt: Was passiert, wenn die noch so geringe Nutzungspauschale nicht bezahlt wird? Steht die Firma dann still, weil der Account für die gesamte Firma gesperrt wurde? Ich habe das schon oft genug in meiner Festangestelltenzeit mitgemacht. Da wurden wegen Besitzer- und damit Kontenwechsel oder schlichtweg aus Schlamperei wichtige Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt. Schwupps gab es für ein paar Stunden kein Internet. Und dann?

Insofern sehe ich sehr wohl die Verlockungen von Online-Lösungen. Aber ich denke, dass für viele Unternehmen vorläufig noch echte Office-Programme die bessere Lösung sind.

ZDNet.de Redaktion

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