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Zweifelhafte Web-2.0-Investition

Der Trend der Stunde lautet: Meine Daten gehören mir, und ich will nicht, dass sie für Werbung ausgeschlachtet werden! Das mussten Social-Networking-Sites wie Facebook, Studi-VZ und Xing vor kurzem lernen. In allen drei Fällen spielten die User nicht mit, als es um die Nutzung ihrer Daten für Werbung ging. Dennoch investiert Deutschlands Vorzeige-IT-Unternehmer und SAP-Gründer Hasso Plattner einen Millionenbetrag in die Web-2.0-Unternehmung Verwandt.de.

Da sei die Frage erlaubt, ob sich das Investment jemals auszahlen wird. Denn zielgerichtete Werbung steht auch dort bestimmt ganz oben auf der Liste zukünftiger Revenue-Ströme. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich finde verwandt.de ganz nett. Das Angebot erinnert mich Woche für Woche freundlich per E-Mail daran, dass mein Profil erst zu 55 Prozent fertig ist, ich keine (in Verwandt.de) aktiven Verwandten habe und dass ich überhaupt noch keine meiner Verwandten per E-Mail eingeladen habe.

Ich bin auf dieser Plattform wirklich nicht besonders aktiv. Der Grund dafür ist, dass mir diese ganzen Social-Networking-Sites mittlerweile ziemlich auf den Senkel gehen. Wenn ein paar clevere Jungs (und Mädels) eine gute Idee haben und sie aus Spaß an der Sache online bringen, dann ist das eine prima Sache. Ich unterstützte das. Vor allem wenn die Idee gut ist. Da stört mich dann auch nicht, wenn das Projekt für viel Geld verkauft wird oder ein Investor Geld zuschießt.

In letzter Zeit tauchen aber vermehrt Unternehmungen auf, bei denen eine Horde geldgeiler Yuppies mit Hilfe gieriger Investoren von Anfang an nur das Ziel haben, aus meinen Daten Kapital zu schlagen und möglichst schnell ein IPO hinzulegen. Die Vorkommnisse der letzten Zeit zeigen, dass sich das immer weniger Nutzer gefallen lassen wollen.

ZDNet.de Redaktion

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