Ganz frisch aus dem Ticker kommt die Meldung, dass Sun Microsystems My SQL AB für eine Milliarde US-Dollar gekauft hat. Genauer gesagt: für 800 Millionen Dollar in bar und Optionen im Wert von 200 Millionen Dollar. Damit gehört ein Viertel des Open-Source-Quartetts LAMP (Linux/Apache/My SQL/PHP) den Kaliforniern. Was bedeutet das für Ihr Business?
Zunächst einmal nicht viel. Mittel- und Langfristig hätte aber My SQL und damit all dessen Anwendern nichts besseres passieren können. Denn auch wenn es viele nicht wissen, My SQL AB, die Firma hinter dem Datenbankmanagementsystem My SQL, ist eine Aktiengesellschaft (AB, schwedisch für AG). Der Börsengang wurde – wohl getrieben von den involvierten VC-Gesellschaften – im April letzten Jahres angekündigt, kam aber nicht so recht voran. Mit dem Kauf durch Sun ist dieser Plan jetzt obsolet geworden.
Wer kein Kenner der Materie ist, wird sich spätestens jetzt fragen, wie eine AG und Open Source zusammengehen? Die Antwort ist ganz einfach: Die My SQL AB gibt My SQL sowohl unter einer Open-Source-Lizenz – also zur kostenlosen Nutzung etc. – als auch in einer kommerziellen Variante ab, die sich vor allem durch den Support von ersterer unterscheidet. Damit verdient die AB das Geld, um das Produkt weiterzuentwickeln.
Spätestens seit Jonathan Schwartz das Ruder von Sun übernommen hat, fährt der Soft- und Hardware-Konzern eine beeindruckende Open-Source-Strategie, angefangen von Sun Office bis hin zu Opensolaris. Jetzt also gehört auch My SQL dazu, und man hat gleich große Pläne für das Datenbankmanagementsystem, wie Schwartz in seinem Blog darlegt.
Für My SQL und seine Benutzer ergeben sich durch die Übernahme vor allem diese Vorteile: Zum einem ist durch die finanzielle Absicherung die Entwicklung von My SQL auch in der Zukunft gewährleistet. Auf der anderen Seite bekommt My SQL Zugriff auf eine leistungsstarkes, weltweites Vertriebs- und Support-Netz. Es könnte also alles nicht rosiger sein. Lassen wir uns also überraschen.
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