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Spam-E-Mails und kein Ende

Vor ein paar Minuten habe ich das Spam-Verzeichnis meines E-Mail-Programms gecheckt und bin beinahe vom Stuhl gefallen: 4698 unerwünschte E-Mails seit dem 20.3. dieses Jahres! 131 alleine heute, und der Tag ist noch lange nicht zu Ende. Dabei sind das nur die unerwünschten E-Mails, die der Filter als Spam erkannt hat. Einige weitere tummeln sich noch im Posteingang. Ich werde wohl demnächst doch einen professionellen Spamfilter für meine zwei Server anschaffen müssen.

Was mich geradezu beleidigt, ist, dass die meisten Spammer davon ausgehen, ich hätte Potenzprobleme („Potenzschwache – wir haben die Lösung“, „10 Tabletten Viagra für 26,20 Euro“ ) oder wäre blöd genug, um auf gefakte Software-Angebote hereinzufallen („Wir haben alle Arten der Softwareprodukte“, „Adobe Photoshop CS2 with ImageReady CS2: $79.95“).

Außerdem hat man heute mehrmals versucht, mich dazu zu überreden, mir Videos der Genitalien diverser weiblicher Teeny-Stars anzusehen. Die Versender dieser Mails haben sich noch nicht einmal die Mühe gegeben, den jeweiligen Link so zu kaschieren, so dass auch ein halb blinder Volldepp sieht, dass da eine EXE-Datei geladen wird.

Bedenklich stimmt mich jedoch, dass die Spammergemeinde offensichtlich glaubt, ich wäre verarmt. Zumindest bekomme ich kaum noch Spam-E-Mails mit Finanzdienstleistungen. Nicht einmal mehr Werbung für gefälschte Uhren trudelt bei mir ein.

Auch scheint sich herumgesprochen zu haben, dass mein Büro mittlerweile komplett eingerichtet ist. In den letzten Tagen habe ich keine einzige Spam-Mail bekommen, die mir irgendwelche Bürostühle andienen möchte. Dabei kamen gerade diese mit einem angehängten PDF versehenen Mails eine Zeitlang mehrmals pro Stunde.

Spaß beiseite, die Lage wird offensichtlich immer ernster, aber Strategien dagegen gibt es immer noch kaum. Das Problem ist, dass Spam nicht nur Kosten verursacht (das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik schätzte sie im Jahr 2005 auf 153.400 Euro pro 1.000.000 empfangener Spam-Mails), sondern auch die E-Mail als Kommunikationsweg entwertet. Denn niemand kann sich sicher sein, dass seine E-Mail nicht versehentlich im Spamfilter des Empfängers landet und beizeiten gelöscht wird.

PS: Mittlerweile hat mein Filter acht weitere Spam-E-Mails eingefangen, eine weitere landete im regulären Postfach. Man möchte mir billigen Markenschmuck verkaufen…

ZDNet.de Redaktion

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