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Verkehrte Welt bei OOXML

Industriebeobachter sind sich uneinig darüber, wann und ob überhaupt Microsoft den OOXML-Standard in seine Office-Software implementieren wird. Zumindest sorgte ein kürzlich veröffentlichter Blogeintrag von Griffin Brown, seines Zeichens Leiter des zuständigen Komitees der ISO, für reichlich Zündstoff. Er monierte, dass die aktuelle Office-2007-Version OOXML nicht unterstütze.

Nun bin ich bekanntlich nicht gerade ein großer Freund der microsoftschen Produkt- und Vertriebspolitik. Aber mir scheint, dass man hier dem Redmonder Softwarekonzern arg unrecht tut. Sicher, der OOXML-Standard ist ein reinrassiges Microsoft-Gewächs. Aber ein wenig mehr Zeit darf man dem Office-Paket-Hersteller schon lassen. Beispielsweise bis zum nächsten Service-Pack oder meinetwegen auch bis zur nächsten vollwertigen Version. Erscheint ja auch wenig sinnvoll, zunächst viel Zeit und Geld in die Entwicklung und Durchsetzung eines neuen Dateiformates zu investieren und es danach nicht zu implementieren.

Allerdings habe ich bei der Recherche zu diesem Thema ein wenig mit den fünf ECMA-376-Definitionsdateien herumgespielt und dabei eine interessante Beobachtung gemacht. Zum Ausprobieren stand mir nur ein Mac mit OS X zur Verfügung sowie das aktuelle NeoOffice (die Java-Mac-Variante von OpenOffice), Word für Mac 2004 und die Apple-eigene Textverarbeitung Pages 08. Nun, ich wollte einfach nur sehen, was in den Dokumenten so drinsteht.

Erstaunlicherweise konnte weder OpenOffice noch Word die Dateien überhaupt anzeigen. Sehr wohl aber das vielfach unterschätzte Pages. Zwar hat hier und da der Umbruch nicht gestimmt, wohl wegen einer fehlenden Schrift, und auch ein paar nicht unterstützte Felder machten Probleme, im Großen und Ganzen ließen sich die Dokumente aber wunderbar lesen (Das Laden der Datei 4 habe ich allerdings abgebrochen, da diese rund 100 MByte Daten nachlädt). Wohlgemerkt, das ist kein Test und schon gar kein fairer Vergleich, aber bemerkenswert finde ich es schon.

ZDNet.de Redaktion

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