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Was zum Teufel ist eigentlich Microsofts Live Mesh?

In letzter Zeit habe ich mich gelegentlich gefragt, was eigentlich Software-Guru Ray Ozzie bei Microsoft so treibt. Seit er dort zum Chief Technical Officer (CTO) ernannt wurde, hat man nicht mehr viel von ihm gehört. Nicht einmal mehr sein Blog wird gefüllt. Dabei hatte er mit einem wahrlich fulminanten und vielversprechenden Memo angefangen.

Seit gestern ist es nun raus, Ozzie hat der Öffentlichkeit sein erstes wirklich wichtiges und zukunftsweisendes Microsoft-Produkt vorgestellt: Live Mesh. Zunächst allerdings in einer geschlossenen Beta-Phase.

Live Mesh ist… nun ja, was ist es eigentlich? Zunächst einmal ist es für Microsoft wegweisend. Gleichzeitig aber in seiner Gesamtheit schwer zu fassen. Kollegen berichten, dass es schon mal eineinhalb Stunden dauern kann, bis ihnen die Microsoft-Präsentatoren das Produkt und die dahinterstehende Technologie erklärt haben. Hier die wichtigsten Fakten:

  • Zuallererst ist Live Mesh ein Synchronisationsdienst, der die Grenzen zwischen online und offline sowie verschiedenen Geräten wie PCs, Handys oder gar Macs verwischt. Alles geht immer und ist überall verfügbar, von Daten bis hin zu Programmen.
  • Live Mesh baut auf Technologien auf, die Microsoft für seine anderen Live-Services wie Live Search und Windows Live nutzt. Diese werden um weitere Funktionen ergänzt.
  • Ganz im Einklang mit dem Geist des Web 2.0 gibt es auch eine offene API. Sie erlaubt es Drittherstellern, eigene Anwendungen für Live Mesh zu programmieren. Wenn Benutzer und Entwickler die Plattform annehmen, wird es also unzählige Anwendungen für Live Mesh geben.
  • Live Mesh basiert auf Standard-Protokollen und Feeds, unter anderem RSS, REST, ATOM, JSON, WB-XML, POX und natürlich Microsofts eigenem FeedSync. Das Mesh Operating Environment (MOE) enthält unter anderem einen HTTP-Server. Feeds verarbeitet Live Mesh in beide Richtungen, es agiert also nicht nur wie ein Feed-Reader, sondern es kann darüber auch mit anderen Live-Mesh-Anwendungen und Plattformen kommunizieren.
  • In Live Mesh sind auch ein Identitätsmanagement enthalten, die Grundlagen für ein soziales Netzwerk und vieles mehr.

Kurz gesagt: Live Mesh ist der Prüfstein für die Zukunftsfähigkeit von Microsoft. Hier wird sich zeigen, ob die Redmonder Web 2.0, SaaS und zukünftige, geräteunabhängige Anwendungskonzepte nicht nur verstanden haben, sondern auch federführend vorantreiben können.

Weitere Informationen gibt es im Live-Mesh-Entwicklerblog. Ein gute Erklärung des Live-Mesh-Konzeptes mit Bildergalerie gibt es hier oder als Video auf on10.net. Ein Video-Interview mit Ray Ozzie zu Live Mesh können Sie bei Channel9 sehen.

ZDNet.de Redaktion

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