Heute mache ich einmal ganz unverschämt in eigener Sache und für einen guten Zweck Werbung: Letzte Woche war ich bei der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Social Media dabei. Der Verein hat sich die Erforschung sozialer Medien und die Vertretung deren Macher in Gesellschaft und Politik auf die Fahnen geschrieben und strebt die Gemeinnützigkeit an.
Social Media, das sind die Mitmach-Websites des Web 2.0, also Wikis, Blogs, Corporate-Blogs , Social-Networking und Bookmarking-Sites, aber auch die vielen anderen Kanäle des sozialen Webs wie mobiles Internet, Internet-Video oder Podcasts.
Eine wesentliche Aufgabe des Vereins wird es sein, Standards für die Vermessung von Blogs und anderen sozialen Medien zu erarbeiten. Das heißt, deren tatsächliche Nutzung, Verbreitung und Relevanz zu erfassen. Das ist sowohl für die Betreiber von Blogs und Corporate-Blogs wichtig, als auch für die werbetreibende Industrie. Das Problem ist nämlich, dass bisherige Messmethoden dem Web 2.0 nicht gerecht werden.
Beispielsweise ist für die Relevanz eines Blogs nicht nur die Zahl der Besucher (Visits) und die Menge der Page-Impressions wichtig, sondern auch die Verlinkung innerhalb der Blogosphäre und die Kommentarhäufigkeit. Ganz außen vor sind auch bestimmte, den sozialen Medien eigene Technologien wie RSS oder AJAX. Deren Nutzung wird von den bisherigen Methoden nur bedingt erfasst – wenn überhaupt. Von Video und Audio-Streams ganz zu schweigen.
Nicht zuletzt geht es aber auch um die Vertretung in Politik und Gesellschaft. So tut sich bekanntlich die etablierte Presse immer noch schwer damit, Blogs und den sogenannten Bürger-Journalismus anzuerkennen. Ich bin also sehr gespannt, wie der Verein in der Branche angenommen wird.
Der Anfang ist jedenfalls gemacht. Neben den 18 Gründungsmitgliedern haben sich schon zig weitere Interessenten aus der Web-2.0-Community, der Blogospäre und der Industrie angemeldet.
Übrigens: Die Gründung fand ganz web-2.0-like in großen Teilen virtuell statt. Neben den circa 20 vor Ort anwesenden Interessenten verfolgten weitere rund 30 das Geschehen per Videostream. Diskutiert wurde live per Twitter, und die Satzung haben wir gemeinsam in einem Wiki erarbeitet. Vielversprechend!
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