Dell-Notebooks werden bunt. Ein New Yorker Künstler – offenbar ein Mitglied der Surfer- und Skater-Szene – verpasst ausgewählten Modellen einen farbenfrohen Touch. Grafisch sicher nicht jedermanns Sache, dafür aber schön flippig und mit eindeutigem „Hang-Loose„-Appeal. Auch Toshiba geht mit dem kommenden Qosmio-Notebook in diese Richtung: außen auffälliges Flammendesign, innen edles Schwarz und viel Chrom.
Gut, dass es jetzt auch ab Werk veredelte, um nicht zu sagen gepimpte oder getunte Notebooks gibt. Allerdings frage ich mich, ob etwas Farbe genügt, um die anvisierte Zielgruppe tatsächlich zu erreichen? Was nützt das flippige Artwork am Gehäusedeckel, wenn unter der Haube doch nur das uncoole Vista werkelt, es sich mithin um ein ganz normales Notebook handelt?
Auf der anderen Seite… vielleicht klappt es ja doch. Auf jeden Fall ergibt diese Art von Marketing mehr Sinn, als so mancher verzweifelte Versuch der Konkurrenz: Apple nacheifern, aber nicht verstanden haben, wie das Apple-Marketing funktioniert. Oder noch schlimmer: Verstanden zu haben, wie das Apple-Marketing funktioniert, es aber nicht selbst umzusetzen.
Der Punkt ist folgender: Es ist immer ein Fehler, krampfhaft eine junge Zielgruppe adressieren zu wollen. Das funktioniert so gut wie nie. Wenn man Glück hat, wählt ein Teil der Jugendkultur oder – um in der Marketingsprache zu bleiben – der urbanen, kreativen Bohème das Produkt und macht es zum Must-have-Item. Meistens aber nicht.
Schlauer ist es hingegen, eine „vertikale“ Zielgruppe zu identifizieren. Also etwa Musik-Fans, mobil arbeitende IT-Enthusiasten oder Web-Addicts. Immer unabhängig vom Alter und meistens auch soziologischen Merkmalen. Stattdessen ausgehend von ihrer Tätigkeit und ihren Bedürfnissen.
Übrigens: Genau so macht es Apple. Einfach das jeweils beste Tool mit dem besten Design für eine bestimmte Tätigkeit. Das mit der Coolness und dem Hipsein kommt dann von ganz allein.
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