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Wird Linux doch eine Alternative zu Windows? (Update!)

Während Microsoft mit Hilfe von seltsamen Werbeclips um neue Kunden buhlt, regt sich die Windows-Konkurrenz. Nein, die Rede ist nicht von Apple und OS X, sondern von Linux.

Erinnern Sie sich an die Zeit – so Ende der Neunziger, Anfang 2000 – als jeder gemeint hat, dass Linux bald Windows vom Desktop vertreiben würde? Nun, soweit ist es noch lange nicht und vermutlich wird es auch nie so weit kommen.

Tatsache aber ist, dass hier und da Linux neuerdings im Mainstream aufblitzt. Beispielsweise durch die neuen Netbooks. Ob in Form von Linpus Linux (Acer Aspire One, EeePC) oder Ubuntu (Dell Inspiron Mini 9), das alternative Betriebssystem drängt verstärkt in den PC-Markt. Dazu passen Gerüchte, dass HP an einer Alternative zu Windows arbeitet. Natürlich auf Basis von Linux. Gleichzeitig macht sich Ubuntu-Initiator Mark Shuttleworth Gedanken darüber, wie Linux mit Apples Mac OS X gleichziehen könnte.

Die Frage ist aber letztendlich, ob Linux wirklich eine Desktop-Alternative zum etablierten Microsoft-Betriebssystem sein kann. Dass der eine oder andere Hersteller die Software auf einem Bruchteil der von ihm ausgelieferten Geräte vorinstalliert, reicht dazu sicher nicht aus. Meine Antwort daher: Theoretisch schon, aber…

Mir persönlich gefallen die aktuellen Linux-Distributionen ausnehmend gut. Die Fortschritte der letzten Jahre hinsichtlich Bedienbarkeit und Funktionalität sind gigantisch. Sowohl mit Ubuntu als auch Opensuse kann ich problemlos arbeiten und vermisse eigentlich nichts. Im Gegenteil, die aktuellen Distros machen richtig Spaß und die Installation ist in der Regel kinderleicht. Wichtig ist für mich nur, dass Firefox gut läuft, WLAN funktioniert, mein Netzwerk-Drucker gefunden wird und OpenOffice installiert ist, damit ich Daten mit MS-Office-Anwendern austauschen kann.

Problematisch wird es allerdings in zwei Fällen:

  1. Die Notebook-Unterstützung lässt immer noch stark zu wünschen übrig (Lüfter, Schnittstellen, Stromsparfunktionen etc.).
  2. Eine native Exchange-Anbindung fehlt.

Update: Verschiedene Leser (siehe auch Kommentare) haben mich auf Evolution aufmerksam gemacht, eine Outlook-Alternative für Linux, die eine Exchange-Anbindung ermöglicht. Damit lässt sich auf Mails, Kontakte, Termine und sogar Exchange-Verzeichnisse auf Exchange-Servern zugreifen. Allerdings ist Evolution zwar ein sehr guter, aber kein hundertprozentiger Ersatz für Outlook/Exchange. Outlook-Formulare- und -Plug-Ins, beispielsweise für CRM oder Projektmanagement, werden davon nicht unterstützt.

Ersteres ist theoretisch lösbar, nur müssten da die Notebook-Hersteller sowie Intel mitspielen und entsprechende Treiber bereitstellen. Nicht lösbar aus grundsätzlichen Erwägungen ist die Sache mit Exchange. Zwar gibt es beispielsweise eine Annäherung zwischen Microsoft und Novell/Suse, aber die betrifft vor allem die Server-Seite. Der Desktop bleibt davon weitgehend unberührt, der native Zugriff auf Exchange bleibt weiterhin ein Traum.

Insofern sehe ich mit der Zeit durchaus einen Platz für Ubuntu und Co., allerdings nur im Home- und Small-Business-Bereich. Was den Einsatz in den von Microsoft-Servern dominierten Unternehmen betrifft, sehe ich auch künftig schwarz. Es sei denn, Microsoft haut mit Windows 7 noch einmal so daneben wie mit Vista. Dann könnte es sein, dass auch Unternehmen vermehrt nach Alternativen suchen.

ZDNet.de Redaktion

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