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Das 465-Millionen-Dollar-Schnäppchen

Der IT-Security-Markt ist seit Jahren durch Übernahmen geprägt – der aktuelle Deal zwischen McAfee und Secure Computing zeigt anschaulich, wie dabei Geld verbrannt wird. Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach: Wie viel bezahlt McAfee für Secure Computing, und wie viel müsste der Anbieter eigentlich wert sein? Rechnet man das kurz durch, zeigt sich, dass der Kauf für den Antivirenveteranen ein echtes Schnäppchen ist.

Aber von Anfang an: Los ging es im August 2004, als der Firewallanbieter Cyberguard seinen Wettbewerber Secure Computing kaufen wollte. Cyberguard bot 297 Millionen Dollar. Nehmen wir an, dass Secure Computing das auch wert war. Man wollte sich aber nicht kaufen lassen und drehte den Spieß um: Secure Computing übernahm 2005 Cyberguard für 295 Millionen Dollar.

Der kumulierte Wert der beiden Unternehmen lag damals also bei knapp unter 600 Millionen Dollar. Cyberguard hatte kurz zuvor noch die Paderborner Softwareschmiede Webwasher übernommen, für rund 40 Millionen Euro. Doch das sind Peanuts, bleiben wir bei den wirklich großen Summen.

Kaum dass Secure Computing Cyberguard verdaut hatte, drängte es das Unternehmen schon wieder an das Übernahmebüfett. Diesmal suchte man sich den Messaging-Security-Anbieter Ciphertrust aus. Der Kaufpreis betrug 273 Millionen Dollar, womit der Gesamtwert des Unternehmens dann nach Adam Riese und Eva Zwerg bei rund 873 Millionen liegen müsste.

Ein paar kleinere Übernahme kann man bei der Rechnung getrost außer Acht lassen, am Gesamtergebnis ändern sie nichts: McAfee kriegt dank des günstigen Aktienkurses Secure Computing nahezu zum halben Preis: Mehr als 400 Millionen Dollar gespart, da könnte sich die KfW mal ein Beispiel dran nehmen.

Und dann gibt es da ja noch ein weiteres witziges Detail: 2002 hatte Secure Computing sein Debüt im Firewallmarkt mit der Übernahme der Gauntlet-Firewall von NAI, auch bekannt als Network Associates. Und irgendwas war da doch mal mit NAI und McAfee

ZDNet.de Redaktion

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