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Lycos geht vor die Hunde

Wissen Sie eigentlich, ob der Lycos-Hund, dem Vernehmen nach ein Labrador – also, wie Tierfreunde wissen, ein so genannter Stöberhund – männlich oder weiblich ist? Was das für eine Rolle spielt? Ganz einfach: Es wirkt sich auf die durchschnittliche Lebenserwartung aus und hilft so auch, die Frage zu beantworten, ob das Ende von Lycos nicht doch irgendwie vorhersehbar war.

Die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen beträgt in Deutschland 76,6 Jahre, Mädchen können sich auf statistisch 82,1 Jahre freuen. Der Lycos-Hund (geboren 1997), wäre jetzt, glaubt man dem Tool des Bergdoktors Rüdiger Schmitz zur Umrechnung von Hunde- in Menschenjahre, inzwischen 60 Jahre geworden: statistisch also weder alt genug, um in Rente zu gehen, noch, um zu sterben. Und das sowohl für Männer als auch für Frauen.

Wie Wikipedia aber richtig anmerkt, ist die durchschnittliche Lebenserwartung „eine höchst fiktive Zahl, weil bei ihrer Berechnung Kriege, Seuchen und andere Faktoren“ nicht berücksichtigt sind. Leider gibt das praktische Tool des Bergtieraztes weder Auskunft darüber, ob die inzwischen weit verbreitete Google-Seuche oder die überall grassierende Wikipedimania Hunde befällt, noch darüber, wie sich die aus Amerika nach Europa eingeschleppten Chat- und Forenseuchen Yahoo und MSN auf die Lebenserwartung von Internet-Schnüffelhunden auswirken.

Offensichtlich aber negativ. Letzte Rückzugsgebiete, in denen das schon lange auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Internetdienste stehende possierliche Tierchen und seine Artverwandten (etwa Jubii, in manchen Regionen auch als Lycos-Chat bekannt) noch überleben konnten, waren etwa die dänischen Dünenlandschaften, die armenischen Berge und Ostwestfalen, dort insbesondere Gütersloh. Aber offenbar haben die bereits erwähnten Krankheiten sich jetzt auch in diesen Rückzugsgebieten so weit ausgebreitet, dass das Überleben der Art „Lycos-Labrador“ nicht mehr sichergestellt werden konnte. Die letzten noch lebenden Exemplare werden jetzt in Zoos abgegeben oder notgeschlachtet. Schade eigentlich.

ZDNet.de Redaktion

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