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Der etwas andere Valentinstag

Es gibt unterschiedliche Arten, den Valentinstag zu begehen: Die Einfallslosen verschenken einen Strauß überteuerter roter Rosen oder Pralinen in kitschiger Verpackung. Weniger romantische Gemüter massakrieren an diesem Tag reihenweise Konkurrenten – so geschehen bei den Bandenkriegen im Chicago der Al-Capone-Ära. Deutsche Unix-Jünger hatten 2009 Gelegenheit, diesen Tag friedlicher zu begehen:

Parallel zu den Feierlichkeiten anläßlich des Zeitpunktes „1234567890“ der Unix-Zeitrechnung konnten sie um 0 Uhr 31 und 30 Sekunden (15 Uhr 31 und 30 Sekunden, Pacific Standard Time) händchenhaltend und verträumten Blickes auf die Uhr schauen. Die in der IT-Szene des Silicon Valley beliebte „21st Amendment“-Bar im Herzen San Franciscos war zum selben Zeitpunkt Schauplatz etwas rustikalerer Festivitäten: Dort zählten die versammelten Unix-Fans lauthals die verbleibenden Sekunden bis zum Anbruch von 1234567890 herunter.

Was bedeutete das? Die Unixzeit wurde 1969 für das Betriebssystem entwickelt und mehrfach modifiziert. In ihrer aktuellen Version zählt sie die seit dem 1. Januar 1970 um 0 Uhr 00 der koordinierten Weltzeit vergangenen Sekunden.

Wer gerne dabeigewesen wäre, das historische Datum aber diesmal verpasst hat, kann sich bei Unixtimestamp.de über die aktuelle Zeit informieren und ausrechnen, wannn es das nächste Mal etwas zu feiern gibt. Ob es sich lohnt, dafür extra nach San Francisco zu pilgern, kann anhand eines kurzen Videos von David Prager für den Internet-Fernsehsender Revision3 und der Flickr-Fotos von Colin Brumelle jeder für sich entscheiden.

Vorschläge für kommende Feste sind die Zeiten 2000000000 (18. Mai 2033) oder 1500000000 (14. Juli 2017). Mathematisch begeisterte könnten auch warten, bis der Zeitpunkt eintritt, an dem sich die Unixzeit nur aus Primzahlen zusammensetzt: 2357111317 findet aber leider erst im Jahr 2044 des gregoriansichen Kalenders statt. Pragmatischere Gemüter schlagen vor, auch 1250000000 zu feiern: Das ist nämlich bereits am 11. August dieses Jahres.

ZDNet.de Redaktion

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