Gestern Abend hatte ich das Vergnügen, mit Dion Hinchcliffe und vielen anderen Enterprise-2.0-Koryphäen an einem exklusiven Dinner teilzunehmen. Es war eine der wenigen CeBIT-Abendveranstaltungen, die sich wirklich gelohnt haben. Nicht nur, weil das Essen gut war, sondern weil der Veranstalter es geschafft hat, eine hochkarätige und gleichzeitig sehr lockere Runde zusammenzubringen. So konnte sich dann auch über den ganzen Abend hinweg eine lebhafte und zumindest für mich lehrreiche Diskussion entwickeln.
Stargast des Abend war Dion. Der ist nicht nur ein maßgeblicher Berater im Bereich Enterprise 2.0, er bloggt zu diesem Thema auch auf unserem Schwesterblog auf ZDNet.com. Ebenfalls am Tisch saßen ein paar Journalisten-Kollegen sowie diverse Enterprise-2.0-Verantwortliche deutscher Unternehmen, unter anderem von T-Systems und ähnlichen Kalibern.
Wie sieht es aus mit Enterprise 2.0?
Zum Start der Veranstaltung gab Dion Hinchcliffe zunächst einen Impuls-Vortrag zum Status von Enterprise 2.0 in amerikanischen Unternehmen. Was dort passiert, hörte sich für mich stark nach dem Land an, in dem Milch und Honig fließen. Offenbar wird in immer mehr US-Unternehmen Enterprise 2.0 gelebt. Wikis, externe und interne Blogs, soziale Netzwerke, kollaboratives Arbeiten, wo man nur hinschaut. Ich würde mir wünschen, dass dem wirklich so ist.
Als ich es wagte zu behaupten, dass in deutschen Unternehmen Enterprise 2.0 so gut wie keine Rolle spielt, wurde ich beinahe gesteinigt. Zig Konzern- und Firmennamen wurden in den Raum geworfen, die angeblich auf Enterprise 2.0 setzten: ABB, BASF, Deutsche Lufthansa, Vodafone und wie sie alle noch heißen. Erst genaueres Nachfragen brachte zu Tage, dass es sich häufig um Insellösungen, Case-Studys und ähnliches handelt. Eine echte Enterprise-2.0-Strategie, die diesen Namen auch verdient, ist in deutschen Unternehmen immer noch Mangelware.
Doch Enterprise 2.0 ist weit mehr als lediglich der Einsatz irgendwelcher Web-2.0-Tools im Unternehmen. Enterprise 2.0 steht vielmehr für eine neue Art des Managements, der Kommunikation und nicht zuletzt einen neuen Umgang mit Kunden. Offenheit, kollaboratives Arbeiten und Durchlässigkeit zwischen den Hierarchieebenen und vieles mehr zeichnen Enterprise 2.0 aus. Letztendlich geht es um den Mut, Change-Prozesse anzustoßen und den Willen, ein Unternehmen in Zeiten von Web 2.0 und Social-Web zeitgemäß zu führen.
Interessant war die Frage, wie man so einen Change-Prozess in einem Unternehmen anstößt. Ist es besser, dies von oben nach unten anzugehen, oder ist es doch vielversprechender, Insellösungen zu starten und diese sich dann im Unternehmen ausbreiten zu lassen? Sämtliche Fachleute waren sich einig, dass die bessere, wenn nicht die einzig funktionierende Strategie die ist, Personen an die richtigen Stellen zu setzen, die Enterprise 2.0 leben und die entsprechenden Tools nutzen. Der Rest kommt dann fast von selbst. Zumindest ist das der Wunschtraum.
Alles in allem hat sich bei mir die Erkenntnis festgesetzt, dass Enterprise 2.0 nicht so heißt, weil es um das Unternehmen der Zukunft geht, sondern weil die ganze Sache ein riesiges, bisweilen hoffnungsloses Unternehmen ist. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
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