Der amerikanische Telekommunikationsanbieter AT&T bietet seinen Kunden ab sofort den zubuchbaren Service Smart Limits. Mit ihm können Eltern für fünf Dollar im Monat ihre Kinder so richtig ärgern. Sie können über das Internet die Zeit einstellen, die ihr Kind vertelefonieren darf, ebenso die Anzahl der Text- und Instant-Messages. Natürlich dürfen die Erwachsenen auch eine bestimmte Tageszeit und Tage festlegen, an denen das Handy nicht genutzt werden kann. Und weil das noch nicht genug ist, lassen sich auch bestimmte Telefonnummern blockieren, genauso wie bestimmte Inhalte des Internets. Zu guter Letzt wird noch ein maximaler Geldbetrag festgesetzt, zu dem sich der Sprössling Klingeltöne oder Spiele herunterladen darf.
Tchibo geht da gleich noch ein Stückchen weiter: Der Kaffeeröster bietet ein Kinder-Handy mit Ortung an. Für 100 Euro können die Kontroll-Freaks unter den Eltern ihren Kindern das I-Kids-Handy inklusive SIM-Karte mit Komfort-Tarif (monatliche Grundgebühr 2,95 Euro bei Online-Rechnung) und GPS-Ortung im Umkreis von 100 Metern anvertrauen – willkommen im Überwachungsstaat.
Eltern, die ihr Kind partout überwachen wollen, können das auch ohne Tchibo-Vertrag über Trackyourkid. Hier kostet das einmalige Einrichten des Dienstes 20 Euro und jede Ortung zwischen 75 Cent und einem Euro. Der Service eignet sich auch hervorragend für das Überwachen von untreuen Partnern. Man muss nur einmal, ohne dessen Wissen, sein Handy freischalten lassen. Vielleicht benutzt der BND diesen Service ja schon zum Observieren.
Wer als Jugendlicher es selbst gerne gehabt hätte, so reglementiert und überwacht zu werden, soll jetzt die Hand heben oder einen Kommentar schreiben. Ich bin der Meinung, dass die Eltern in der Pflicht sind, ihren Kindern den sinnvollen Umgang mit dem Handy beizubringen und sie auch auf die Gefahren und Fallen hinweisen müssen. Überzieht der Sohnemann die Handyrechnung trotzdem, muss er halt Zeitungen austragen und die Rechnung abarbeiten.
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