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Ladenhüter Iphone: Deutschland trotzt dem Hype

Wie Spiegel Online in Bezug auf eine DPA-Meldung berichtet, sind seit dem Marktstart in Deutschland, also in den letzten elf Wochen, nur 70.000 Iphones über den Ladentisch von T-Mobile gegangen. Jedes andere Land, in dem das Apple-Handy offiziell angeboten wurde, kann bessere Verkaufszahlen bieten. So sollen in England zum Beispiel schon 190.000 Stück verkauft worden sein – und in Frankreich nach den ersten vier Wochen schon 70.000.

Mit etwas Stolz sei auf den Blog-Eintrag vom 20. September 2007 hingewiesen. Da geht es nämlich um eine Prognose für den Verkaufserfolg des Iphone in Deutschland, und die sah eine eher ablehnende Haltung der Bundesbürger voraus. Da hilft es auch nicht, wenn T-Mobile-Chef Philipp Humm versucht, das Ganze noch als Erfolg zu verkaufen. Angeblich handelt es sich bei der Hälfte der Käufer um Neukunden, und der Durchschnittsumsatz eines Iphone-Besitzers soll dreimal höher sein als der des Durchschnittskunden. Das ist aber auch kein Wunder bei monatlichen Tarifen von 49, 69 oder 89 Euro.

Als ein weiteres Beispiel für den Erfolg gibt Humm an, dass Iphone-Besitzer die Online-Fähigkeiten ihres Geräts 30-mal intensiver nutzten als Kunden ohne Apple-Handy. Das mag ja sein, aber der Vertrag für das Iphone wird mit einer Datenflatrate abgeschlossen, und somit ergeben sich für T-Mobile keine kaufmännischen Vorteile – eher Nachteile. Das höhere Datenaufkommen verursacht mehr Kosten.

Diese Schönfärberei geht auf den Senkel, zumal eine Verkaufsschlappe zu vermeiden gewesen wäre. Die rigide Vertragspolitik ist schuld am schlechten Abschneiden. In Frankreich wurden mehr Geräte verkauft, weil es sie ohne SIM-Lock gab, und auch hierzulande wären mehr Geräte abgesetzt worden, hätte man sie ohne Vertragsbindung erwerben können.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage, wie viele gehackte Iphones aus den USA hier in Deutschland in Betrieb sind? Die Dunkelziffer dürfte recht hoch sein. Haben Sie vielleicht sogar eines? Würden Sie sich ein Iphone kaufen, wenn die Vertragsbindung nicht wäre?

ZDNet.de Redaktion

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