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Beim Datenschutz soll’s der Bürger richten

Datenschutz im Internet ist ein heißes Eisen, gerade weil sich mit den Informationen über die einzelnen User gut Geld verdienen lässt. Zwar stellte Googles Datenschutzbeauftragter Peter Fleischer klar, dass sein Arbeitgeber keinerlei Daten verkaufe und sich „exakt nach den europäischen Datenschutzrichtlinien“ richte, forderte aber die Verbraucher gleichzeitig dazu auf, mehr auf ihre Privatsphäre zu achten.

Warum das? Da soll die Verantwortung wieder einmal auf den Bürger abgewälzt werden. Genauso, wie wir auch an den diversen Gammelfleisch-Skandalen selbst Schuld sind. Wir wollen uns doch den Bauch mit billigem Fleisch vollschlagen und zwingen die armen Produzenten zu solch unappetitlichen Aktionen. Mit dem Datenschutz ist es das gleiche Problem: Der Bürger will anonym bleiben, dann soll er sich aber bitte selbst darum kümmern, wenn Google und Co schon kein Geld mehr mit ihm verdienen dürfen.

OK – zuweilen ist die Forderung berechtigt, wenn man sieht, wie ungeniert sich so mancher im World Wide Web ins peinliche Abseits begibt. Ja, diese armen Seelen-Stripper müssen lernen, sich vor sich selbst zu schützen und nicht noch ihre Freunde durch kompromittierendes Bildmaterial mit ins Kabinett der Peinlichkeiten zu führen. Vielleicht gibt es ja bald einen Internet-Führerschein.

Wichtiger ist es aber, dass der Surfer den Unternehmen vertrauen kann, wenn er sich schon für eine Newsletteranmeldung bis auf die Unterhosen ausziehen muss. Ganz abgesehen davon, welche Daten alleine durch das Surfen im Internet gesammelt werden. Da hilft es nicht viel, wenn Google seit Mitte Juni 2007 die gesammelten Nutzerdaten nicht mehr 24 Monate, sondern „nur“ noch maximal 18 Monate lang speichert.

Wie sieht es mit Ihnen aus? Haben Sie Angst vor der Sammelwut der Internetunternehmen – oder wird hier eine Gefahr herbeigeredet?

ZDNet.de Redaktion

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