Unternehmen haben bei der Vermarktung ihrer Produkte viel Fantasie. Mein neuer Spitzenreiter: 1&1.
Am 1. Juli kündigte der Provider einen „Homeserver mit 100 GByte für 0 Euro an“. Was zunächst ganz gut klingt, ist bei genauerem Hinsehen aber – sagen wir mal – stark erklärungsbedürftig.
Tatsächlich geht es darum, dass Neukunden die Fritzbox Fon WLAN (7270) zur Verfügung gestellt wird – dank Subvention kostenlos. Weil das AVM-Gerät viele schöne Funktionen hat – und zwar nicht nur bei 1&1 -, wird es flugs als Homeserver bezeichnet.
Die kostenlos dazugelieferten 100 GByte Onlinespeicherplatz hängen mit der Fritzbox gar nicht direkt zusammen, sondern werden über den Rechner angesprochen. Diese mit einem 16-MBit-Zugang zu füllen, dauert übrigens rein rechnerisch mindestens 222 Stunden. Eine praxistauglichere 250-GByte-USB-Festplatte kostet jedoch 29,99 Euro extra.
Das ganze Arrangement als Homeserver zu bezeichnen, erscheint mir doch etwas weit gefasst. Am Schluss einer zweistündigen Presse-Präsentation kam aus dem Publikum die Frage, ob man den Homeserver kostenlos dazubekomme. Ob es Anwender, die nicht mit Technik-Wissen ihr Geld verdienen, besser verstehen, wage ich zu bezweifeln.
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